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# taz.de -- Funkstrahlung im Kinderzimmer: Offline ist besser
> Der BUND warnt vor Risiken von Funkstrahlung für Kleinkinder und fordert
> einen „Kindermodus“. Der soll Kleinkinder besser schützen.
Bild: Der BUND warnt vor der Strahlung, die von Handy ausgeht
Berlin taz | Ob Smartphones als Kinderspielzeug taugen, ist eine
erzieherische Gretchenfrage. Eine neue Studie des Bunds für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) über Mobilfunkstrahlung im Umfeld von
Kindern stellt heraus, dass man sie nicht nur aus pädagogischen, sondern
auch aus gesundheitlicher Sicht beantworten sollte.
Bei der Vorstellung in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin betonte der
Verband mögliche Gesundheitsrisiken vor allem für Kinder bis 5 Jahren. Die
Studie umfasst rechtliche Rahmenbedingungen, Hinweise für Eltern und
politische Forderungen.
Als Grundlage bezieht sich der BUND auf einen Bericht des Schweizerischen
Bundesrats. Dieser sieht in der laufenden Forschung deutliche Hinweise
darauf, dass die Funkstrahlung das Körpergewebe erwärmt und Hirnströme
sowie die Weitergabe genetischer Erbinformationen beeinflusst.
Da man die Wirkung nicht vollständig auf Funkstrahlung zurückführen kann,
verweist der BUND auf das Vorsorgeprinzip: „Im europäischen und deutschen
Recht wird auch die Gesundheit der Verbraucher bei einer unsicheren Lage
geschützt“, so Co-Autor Wilfried Kühling. „Für den Strahlenschutz gibt es
aber weder klare Grenzwerte noch feste Kennzeichnungsregeln.“
## Weg mit dem WLAN-Router
Die Studie empfiehlt, in Haushalten mit Kleinkindern WLAN-Router nur wenn
nötig anzuschalten und vom Kinderzimmer etwa fünf Meter entfernt
aufzustellen. Unterwegs in Auto, Bus und Bahn sollten Kinder vor allem
Offlinespiele spielen, da wegen der schlechten Empfangsqualität die
Sendeleistungen dann besonders hoch sind.
Der BUND fordert aber vor allem Politik und Hersteller zur Regelung und
Begrenzung von Emissionen auf: Ein obligater „Kindermodus“ würde Eltern
entlasten, wenn es um die sichere Nutzung von Apps geht. „Die
Funkverbindung zu mobilen Daten ist dann automatisch ausgeschaltet, und
Eltern müssen nicht selbst die Dateneinstellungen verändern“, so
BUND-Produkttester Ralf Buschmann. Die Herausgeber*innen wollen
klarstellen, welche Anwendungen als Spielzeug gelten dürfen, und deutlich
niedrigere Strahlungswerte für Funkanlagen in der Nähe von Kindergärten und
Schulen festlegen.
6 Jun 2018
## AUTOREN
Leonardo Pape
## TAGS
Kinder
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Handy
Mobilfunk
Mobilfunk
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