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# taz.de -- US-Botschafter in Deutschland: Washington verteidigt Richard Grenell
> Während das US-Außenministerium sich hinter Botschafter Richard Grenell
> stellt, sorgen seine Äußerungen in Deutschland für Irritationen.
Bild: Sorgt schon vor seiner Akkreditierung als Botschafter für Empörung: Ric…
Washington afp/dpa | Nach den [1][umstrittenen Äußerungen] des
US-Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, hat das
US-Außenministerium das Recht auf freie Meinungsäußerung betont.
„Botschafter haben ein Recht, ihre Meinung zu äußern“, sagte die Sprecher…
des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Dienstag vor Journalisten in
Washington auf die Frage, ob Grenell die Meinung von US-Präsident Donald
Trump wiedergegeben habe. Am Mittwoch soll Grenell sich beim Antrittsbesuch
im Auswärtigen Amt erklären.
Zwar seien Botschafter „Vertreter des Weißen Hauses“, hätten aber das Rec…
auf freie Meinungsäußerung, betonte Nauert. „Manchmal sind es Ansichten,
die die Leute vielleicht mögen oder nicht mögen.“
„Ich glaube, dass Botschafter Grenell nur unterstreichen wollte, dass es
Parteien und Kandidaten gibt, die in Europa derzeit gut abschneiden, sonst
nichts“, sagte Nauert weiter. Sie versicherte, die USA hätten gute
Beziehungen zu Deutschland.
Grenell hatte es in einem Interview mit dem ultrarechten Internetportal
„Breitbart“ als seine Aufgabe umschrieben, konservative Bewegungen in ganz
Europa zu stärken. Grenell wurde von „Breitbart“ mit den Worten zitiert:
„Ich möchte andere Konservative in Europa, andere Anführer, unbedingt
stärken.“ Insbesondere lobte der US-Botschafter Österreichs konservativen
Bundeskanzler Sebastian Kurz, dessen ÖVP in Wien mit der
rechtspopulistischen FPÖ regiert. Er sei ein „großer Fan“ des „Rockstar…
Kurz.
Für Irritationen sorgte auch Grenells Einladung des österreichischen
Kanzlers Sebastian Kurz – eines Kritikers der Flüchtlingspolitik von
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) – bei dessen Berlin-Besuch.
## Brücken einreißen anstatt bauen
Der ehemalige deutsche Botschafter in den USA, Klaus Scharioth, sagte den
Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft vom Mittwoch, es
sei „völlig ungewöhnlich“, wie sich Grenell verhalte. Ein Botschafter mü…
nicht nur die Interessen seines Heimatlandes vertreten, sondern auch
beobachten, was im Land passiere und dies nach Hause berichten. Zudem sei
es seine Aufgabe, Brücken zu bauen und Gemeinsamkeiten zu schaffen.
Seine Meinung zu inneren Angelegenheiten des Gastlandes kundzutun, sei sehr
unklug, sagte Scharioth. „Denn Sie haben nur so viel Einfluss im Gastland,
wie Sie Zugang haben.“ Wenn sich ein Diplomat den Ruf erwerbe, dass seine
Ratschläge nicht zielführend seien, werde sein Rat künftig seltener
gesucht. Und dies untergrabe sein Ansehen.
Mehrere deutsche Politiker hatten Grenell nach dem „Breitbart“-Interview
Einmischung in innere Angelegenheiten vorgeworfen und ihn teils heftig
kritisiert.
## „Botschafter des Rechtspopulismus“
Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin sagte der Berliner Zeitung“: „D…
Posten ist Botschafter der USA in Deutschland, nicht Botschafter des
Rechtspopulismus.“ Die Trump-Administration stelle die internationalen
Spielregeln in Frage, jetzt also auch die Diplomatie.
Die Linke-Vorsitzende Katja Kipping nannte Grenells parteipolitisches
Verständnis von seinem Amt als Diplomat und Botschafter und seine
europakritischen Äußerungen in der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) als
bezeichnend für die „Internationale der Mauerbauer und Hardliner“. Die
Linken forderten die Ausweisung des Botschafters.
Bei seinem Antrittsbesuch im Auswärtigen Amt am Mittwoch wird sich Grenell
in einem Gespräch mit Außenstaatssekretär Andreas Michaelis wegen des
„Breitbart“-Interviews rechtfertigen müssen. Bundesaußenminister Heiko Ma…
(SPD) hatte dazu gesagt, es werde bei dem Treffen sicherlich einiges zu
besprechen geben.
6 Jun 2018
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