| # taz.de -- Opposition in Venezuela: Gegner Maduros kommen frei | |
| > Fast 40 venezolanische Oppositionelle wurden aus der Haft entlassen – | |
| > teilweise unter Auflagen. Das diene der Befriedung der Gesellschaft, sagt | |
| > ein Minister. | |
| Bild: 39 inhaftierte Regierungsgegner wurden freigelassen: Caracas, Venezuela, … | |
| Rio de Janeiro epd | In Venezuela sind 39 Oppositionelle aus der Haft | |
| entlassen worden. Der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Maikel Moreno, | |
| verkündete die Freilassung am Freitag (Ortszeit). Die meisten der teils | |
| jahrelang Inhaftierten hatten an gewalttätigen Protesten gegen die | |
| Regierung von Präsident Nicolás Maduro teilgenommen oder dazu aufgerufen. | |
| Einige der Entlassenen müssen allerdings Auflagen befolgen, unter anderem | |
| dürfen sie das Land nicht verlassen und sich nicht in Online-Netzwerken zu | |
| Wort melden. Unter ihnen ist der ehemalige Bürgermeister der | |
| westvenezolanischen Stadt San Cristóbal, Daniel Ceballos Morales, wie die | |
| Zeitung El Nacional in ihrer Onlineausgabe berichtete. Er gilt neben dem | |
| unter Hausarrest gestellten Oppositionsführer Leopoldo López als Wortführer | |
| der konservativen Opposition. | |
| Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal sind über 300 | |
| Oppositionelle in Venezuela aus politischen Gründen inhaftiert. „Die | |
| Freilassung von politischen Gefangenen, die niemals hätten inhaftiert | |
| werden dürfen, kann nicht als Entgegenkommen der Regierung gewertet | |
| werden“, sagte Gonzalo Himiob, [1][Direktor von Foro Penal]. | |
| Bereits vergangene Woche waren mehrere regierungskritische Aktivisten aus | |
| der Haft entlassen worden. Ein inhaftierter US-Bürger, dem Konspiration | |
| vorgeworfen wurde, durfte in seine Heimat ausreisen. | |
| Kommunikationsminister Jorge Rodríguez erklärte, dass mit dieser Maßnahme | |
| zu einer Befriedung der zutiefst gespaltenen Gesellschaft beigetragen | |
| werden solle. Mitte Mai wurde Maduro in einer sehr umstrittenen Wahl für | |
| weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Ein Großteil der Opposition | |
| boykottierte den Urnengang. Zahlreiche lateinamerikanische Länder, die USA | |
| und die Europäische Union erkannten das Wahlergebnis nicht an. | |
| Ein jahrelanger Machtkampf zwischen Regierung und Opposition hat Venezuela | |
| in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise gestürzt. Angesichts | |
| hoher Inflation und Devisenmangels sind Teile der Wirtschaft | |
| zusammengebrochen. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist nicht mehr | |
| gesichert, Zehntausende Menschen haben wegen der Misere das Land verlassen. | |
| Die Opposition wirft Maduro vor, Kritiker zu kriminalisieren und Venezuela | |
| in eine Diktatur zu führen. Maduro hingegen hält einigen rechten | |
| Oppositionsführern vor, Chaos im Land zu stiften und mit Hilfe der USA | |
| einen Umsturz vorzubereiten. | |
| 2 Jun 2018 | |
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