Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vorwürfe gegen US-Filmproduzenten: Grand Jury klagt Weinstein an
> Ihm werden Vergewaltigung und erzwungener Oralsex vorgeworfen. Harvey
> Weinsteins Anwalt weist alle Vorwürfe zurück. Der Prozess rückt nun
> näher.
Bild: Harvey Weinstein verlässt am 25. Mai 2018 ein Gerichtsgebäude in New Yo…
New York dpa | US-Filmproduzent Harvey Weinstein (66) ist am Mittwoch von
einer Grand Jury in New York wegen sexueller Übergriffe [1][angeklagt]
worden. Das Gremium wirft dem Filmproduzenten Vergewaltigung und
erzwungenen Oralsex vor. Die Vorwürfe entsprechen der Anklage, die die
Staatsanwaltschaft am [2][vorigen Freitag] gegen Weinstein vorgebracht
hatte. Mit der Grand-Jury-Entscheidung sei man dem Ziel nähergekommen, den
Angeklagten für seine Gewaltvergehen zur Rechenschaft zu ziehen, erklärte
Staatsanwalt Cyrus Vance.
Eine Grand Jury wird eingeschaltet, um Beweise in möglichen
Verbrechensfällen zu prüfen und zu entscheiden, ob Anklage erhoben werden
soll. Das Verfahren erfolgt hinter verschlossenen Türen.
Zahlreiche Frauen haben Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der
Staatsanwaltschaft zufolge geht es in dieser Anklage um Vorfälle aus den
Jahren 2004 und 2013. Die Ermittlungen liefen seit Monaten.
Weinsteins Anwalt hatte am Freitag betont, sein Mandant sei unschuldig, er
werde die Vorwürfe zurückweisen. „Herr Weinstein hat immer gesagt, dass er
niemals nicht-einvernehmlichen Sex mit jemandem hatte“, teilte Benjamin
Brafman mit.
## Angeblich jahrelange einvernehmliche Beziehung
Die Frau, die Weinstein laut Anklage 2013 in einem Hotel in Manhattan
vergewaltigt haben soll, hat nach Brafmans Angaben eine jahrelange
einvernehmliche Beziehung mit dem Filmproduzenten geführt. „Das ist meiner
Meinung nach ein außerordentlicher Fall, dass das einzige Opfer, das Herr
Weinstein vergewaltigt haben soll, jemand ist, mit dem er zehn Jahre lang
in einer einvernehmlichen Beziehung war“, sagte der Anwalt nach Angaben der
New York Times vom Mittwoch.
Die Identität der Frau, die Weinstein vergewaltigt haben soll, ist bislang
nicht öffentlich bekannt. Auch Vergewaltigung in einer Beziehung ist
strafbar.
Die frühere Schauspielerin Lucia Evans gab in Interviews an, Weinstein habe
sie 2004 bei einem Arbeitstreffen in seinem Büro zum Oralsex gezwungen. Sie
bestätigte US-Medien, dass sie gegen ihn gerichtlich vorgehe.
Weinstein hatte sich am Freitag in New York den Behörden gestellt. Gegen
Zahlung einer Millionenkaution war er auf freien Fuß gekommen, er muss aber
ein Überwachungsgerät tragen. Die nächste Gerichtsanhörung soll am 30. Juli
stattfinden.
Der Fall Weinstein war im vergangenen Oktober bekannt geworden und hatte
unter dem Schlagwort #MeToo eine weltweite Debatte über sexuelle Übergriffe
ausgelöst.
31 May 2018
## LINKS
[1] https://de.scribd.com/document/380602836/Harvey-Weinstein-Indictment#from_e…
[2] /Anklage-gegen-US-Filmproduzenten/!5508313
## TAGS
Harvey Weinstein
Sexuelle Gewalt
USA
Sexualisierte Gewalt
Schwerpunkt #metoo
Filmbranche
Filmbranche
Schwerpunkt #metoo
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Filmproduzent Weinstein vor Gericht: Ein Vorwurf fällt, die Klage geht weit…
Harvey Weinstein steht wegen sexuellem Missbrauch vor Gericht. Die
Staatsanwaltschaft lässt einen Anklagepunkt fallen. Der Grund: Eine
widersprüchliche Zeugenausage.
Keshas Prozess gegen Ex-Produzent: Nicht wirklich Post-#metoo
Die Vergewaltigungsklage von US-Sängerin Kesha gegen ihren Exproduzenten
ist verjährt. Auch ihren Vertrag mit ihm darf sie nicht auflösen.
Anklage gegen US-Filmproduzenten: Fußfessel für Weinstein
Harvey Weinstein werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Jetzt gibt es eine
Anklage. Fest steht auch, welche Auflagen er bekommt.
Filmproduzent Harvey Weinstein: Verhaftung steht offenbar kurz bevor
US-Medien berichten, die New Yorker Staatsanwaltschaft werde Anklage
erheben. Außerdem wolle Weinstein sich am Freitag stellen.
Opfer und Täter sexueller Belästigung: Ende des Schweigens
In den USA scheinen zwei prominente Vorkämpfer gegen sexuelle Übergriffe
nicht nur Ankläger und Opfer, sondern auch selbst Täter zu sein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.