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# taz.de -- Erneuter Anschlag in Indonesien: Vier Tote bei Angriff auf Polizeiz…
> Bei einem Selbstmordanschlag sind vier Angreifer gestorben, mindestens
> zehn Menschen wurden verletzt. Die Täter hatten ein achtjähriges Mädchen
> bei sich.
Bild: Polizisten sperren nach dem Anschlag das Polizei-Hauptquartier ab
Jakarta dpa | Bei einem neuen Selbstmordanschlag in der indonesischen
Großstadt Surabaya sind am Montag mindestens vier Menschen getötet worden.
Nach den [1][Angriffen auf drei christliche Kirchen am Sonntag] war dieses
Mal die Polizeizentrale von Indonesiens zweitgrößter Stadt das Ziel. Bei
den Toten soll es sich nach Angaben der Polizei um die Attentäter handeln.
Zudem wurden mindestens zehn Menschen verletzt, darunter mehrere
Polizisten.
Nach ersten Erkenntnissen fuhren die vier Täter mit zwei Motorrädern auf
die Polizeizentrale zu. Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie
eines der Motorräder an einer Sicherheitssperre aufgehalten wird. Kurz
darauf gibt es eine Explosion. Vermutet wird, dass es sich bei den Tätern
um Islamisten handelt.
Auf einem der Motorräder saß nach Angaben der Polizei auch ein achtjähriges
Mädchen. Das Kind wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus
gebracht.
Indonesien ist mit seinen mehr als 260 Millionen Einwohnern das
bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. In den vergangenen Jahren
hatte es dort mehrfach schon Anschläge von Islamisten gegeben. Verschiedene
Gruppen haben Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Mehr als
85 Prozent der Bevölkerung sind muslimischen Glaubens. Die christliche
Minderheit macht etwa zehn Prozent aus.
## Polizei erschießt Terrorverdächtigen
Bei den Anschlägen auf drei Kirchen waren mindestens 13 Menschen getötet
und mehr als 40 verletzt worden. Die Anschlagsserie geht nach Erkenntnissen
der Polizei auf das Konto einer einzigen Familie. Dabei soll es sich um ein
islamistisches Elternpaar mit vier Kindern halten. Drei der Kinder waren
demnach minderjährig – erst neun, zwölf und 16 Jahre alt.
Nach den neuen Anschlägen forderte Indonesiens Präsident Joko Widodo am
Montag das Parlament auf, bis Ende nächsten Monats den Weg für eine
Verschärfung der Anti-Terror-Gesetze freizumachen. Damit würde der Polizei
die Möglichkeit gegeben, Anschläge besser zu verhindern, sagte der
Staatschef. Widodo drohte damit, ansonsten eine Notstandsverordnung zu
erlassen.
Die Polizei bestätigte am Montag auch den Tod eines weiteren
Terrorverdächtigen. Der Mann sei am Sonntagabend in der Stadt Sidoarjo in
seiner Wohnung erschossen worden, nachdem es dort eine Explosion gegeben
habe. Er habe den Zünder einer Bombe in der Hand gehalten. Bei der
Explosion wurden demnach seine Frau und eines seiner Kinder getötet.
14 May 2018
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Indonesien
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„Islamischer Staat“ (IS)
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