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# taz.de -- Türkische Asylbewerber in Deutschland: Flucht vor Erdoğan
> Seit dem Putschversuch erhielten Tausende Menschen aus der Türkei in
> Deutschland Asyl. Allein in den ersten zwei Monaten 2018 gab es über
> 1.000 Anträge.
Bild: Seit 2016 haben 15.654 Türk*innen in Deutschland Asyl beantragt
Nürnberg dpa | Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei im Sommer
2016 haben mehr als 1.000 Diplomaten und Staatsbedienstete sowie deren
Familienangehörige um Asyl in Deutschland gebeten. Wie das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg mitteilte, hatten bis zum 7.
März 288 Inhaber von Diplomatenpässen (schwarze Pässe) und 771
Dienstpassinhaber (grüne Pässe) einen Asylantrag beim BAMF gestellt. Diese
Zahlen umfassen auch Ehegatten und Kinder. Anträge von türkischen Soldaten
werden beim BAMF nicht statistisch erfasst.
In diesem Jahr haben – bis Ende Februar – bereits mehr als 1.400 Türken
hierzulande einen Asylantrag gestellt. Im gesamten vergangenen Jahr lag die
Zahl der türkischen Asylbewerber in Deutschland bei rund 8.500; 2016 waren
es noch rund 5.700.
Die Schutzquote – also wie viele Asylanträge anerkannt werden – stieg 2017
von rund 8 auf 28 Prozent. In diesem Jahr liegt sie bislang sogar bei rund
42 Prozent. Zu den Ursachen äußert sich das BAMF nicht, da
Asyl-Entscheidungen immer abhängig vom Einzelfall seien und die
Fluchtgründe vom Bundesamt statistisch nicht erfasst werden.
Die Türkei steht in der Kritik, weil die Regierung von Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan nach der Niederschlagung des Putschversuchs im Juli
2016 den Ausnahmezustand verhängt und „Säuberungen“ ausgerufen hatte.
Seitdem sind mehr als 50.000 Menschen inhaftiert worden, mehr als 150.000
Staatsbedienstete wurden suspendiert oder entlassen. Die Europäische Union
äußert sich besorgt über die Menschenrechtslage und kritisiert, die Türkei
entferne sich von der Rechtsstaatlichkeit. Die Regierung in Ankara weist
das regelmäßig zurück.
1 Apr 2018
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Putschversuch Türkei
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