# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Märchenhafte Politik | |
> Diese Woche gibt es Politik für Jung und Alt, für alle, die sich | |
> einbringen, einfach mal zuhören oder auch demonstrieren wollen. | |
Bild: Bock auf Politik? | |
Berlin taz | Wer ab und an auf den Kalender schaut, merkt nicht nur, dass | |
am Dienstag astronomischer Frühlingsanfang ist (obwohl man davon nicht | |
allzu viel spürt). Sondern auch, dass wir inzwischen 2018 haben und damit | |
fast ein Fünftel des 21. Jahrhunderts schon wieder rum ist. Was aber die | |
Einbindung der Bürger in die Politik angeht, fühlt man sich noch tief im | |
20. Jahrhundert: Alle paar Jahre ist Wahl, da darf man seine Stimme | |
abgeben. Das und ein paar Volksentscheide – das war es dann auch schon. | |
Gleichzeitig ist der Begriff „Bürgerbeteiligung“ spätestens seit der | |
unerwartet großen Zustimmung der Berliner zum Tempelhof-Volksentscheid 2014 | |
eine Art Zauberformel der Politik. Wie diese Formel aber genau lautet, | |
daran wird noch lange geforscht werden. Zum Beispiel am heutigen | |
Montagabend: Um 18 Uhr beginnt im Festsaal Kreuzberg die „erste öffentliche | |
Werkstatt zum Leitlinienprozess ‚Gemeinsam Stadt machen‘ “ der | |
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter Senatorin Katrin Lompscher | |
(Linke). Klingt ein bisschen kryptisch? | |
Konkret sollen Berliner in Arbeitsgruppen darüber diskutieren, was ihnen an | |
Leitlinien für Projekte und Prozesse der räumlichen Stadtentwicklung | |
wichtig ist. Letztlich geht es darum, herauszufinden, wie der Dialog über | |
Veränderungen in der Stadt zwischen Politik und Bürgern ablaufen soll. Laut | |
Senatsverwaltung haben sich schon 300 Menschen dafür angemeldet; wer noch | |
spontan vorbeikommen will, werde sicher nicht abgewiesen, heißt es aus | |
Lompschers Haus. Schließlich hat die Senatorin in Sachen Bürgerbeteiligung | |
nach dem Eklat bei einer ähnlichen Veranstaltung in Pankow vor zwei Wochen | |
noch etwas gutzumachen. | |
Eine andere Altersklasse will die Berliner Politik Ende der Woche | |
ansprechen: Dann ist „Märchenfreitag“ im Abgeordnetenhaus. Nein, es handelt | |
sich nicht um eine reguläre Sitzung des Parlaments. Vielmehr liest der | |
Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, seine Lieblingsmärchen vor. | |
Anschließend dürfen ihm Fragen gestellt werden: zu seinem Beruf, über | |
Berlin und sogar zu „ganz privaten Geheimnissen“, wie es in der Ankündigung | |
heißt. Zum Abschluss gibt es für die Schulklassen eine Hausführung. Bis | |
Oktober soll jeden Monat ein weiterer „Märchenfreitag“ stattfinden. | |
Auch ganz klassische Bürgerbeteiligung gegen Antidemokraten ist diese Woche | |
gefragt. Am Mittwoch, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, wird unter | |
anderem um 17 Uhr an der Rudower Spinne in Neukölln gegen dortige Nazis | |
demonstriert; am Samstag um 14 Uhr in Schöneweide gegen das dortige Büro | |
der AfD und rechte Strukturen im Kiez, die zu einem „immer stärkeren | |
rassistischen Klima“ führen, so die Anmelder. | |
Am Sonntag wäre nach so viel Programm eine Politikpause angesagt: | |
Schließlich weiß jeder, der ab und an in den Kalender schaut, dass dieser | |
Tag eine Stunde kürzer ist wegen der Zeitumstellung. | |
19 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Bert Schulz | |
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