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# taz.de -- Ökopartei wird reformiert: Grüne bauen Parteizentrale um
> Robert Habeck und Annalena Baerbock ziehen ins Grünen-Hauptquartier ein.
> Das geht mit Umtrukturierungen auch der Gebäudearchitektur einher.
Bild: Annalena Baerbock (Mitte) und Robert Habeck werden beim Einzug in die Par…
BERLIN taz | Manchmal ist der neue Sound der Grünen tatsächlich zu hören.
Eigentlich hätte Parteichef Robert Habeck ja auf die Große Koalition
einprügeln können – so will es das klassische Oppositionsritual. Doch
nachdem Union und SPD ihren Koalitionsvertrag in einer stundenlangen
Nachtsitzung ausgehandelt hatten und Martin Schulz als SPD-Chef zurücktrat,
zollte Habeck erst einmal Respekt. Für Schulz „krasses Jahr“, für den
„quälenden Weg“, den die SPD gegangen sei.
Das klang anders als das übliche Haudrauf. Seit Ende Januar führen der
Schleswig-Holsteiner Habeck und die Brandenburgerin Annalena Baerbock als
Bundesvorsitzende die Ökopartei. Mit den neuen ChefInnen verbinden sich
viele Hoffnungen: Ein Aufbruch in der Opposition soll gelingen, ein neuer,
jüngerer Auftritt. Als ersten Schritt ändern Baerbock und Habeck jetzt die
Struktur, in der sie arbeiten – und krempeln die Parteizentrale um.
„Die Geschäftsstelle ist das Herz der Partei, und es muss kräftig
schlagen“, sagte der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner am
Sonntag der taz. „Dazu stellen wir uns neu auf.“ Es werde eine gemeinsame
Büroleitung der beiden Parteivorsitzenden geben und eine Grundsatzabteilung
gegründet. Beides ist neu: Eine in der Parteizentrale angesiedelte
Grundsatzabteilung existierte bisher nicht, auch hatten die beiden
Vorsitzenden traditionell eigene Büros und eigenes Personal.
## Abt. Programm und Analyse
„Robert Habeck und Annalena Baerbock spielen im Team, für die Partei“,
sagte Kellner. Das Parteiensystem sei im Umbruch, die Gesellschaft in einem
rapiden Wandel. „Wir Grünen sind deshalb gefragt, diese Entwicklungen
aufzunehmen, neue Antworten auf die neue Zeit geben und unsere Schlagkraft
zu erhöhen.“ Die Abteilung „Programm und Analyse“ soll die Grünen
programmatisch weiterentwickeln. Eine Aufgabe wird sein, das neue
Grundsatzprogramm vorzubereiten, dass sich die Grünen geben wollen.
Außerdem möchte die Partei ihre Presse- und Kampagnenarbeit ausbauen, vor
allem im Online- und Social-Media-Bereich.
Zwei gut vernetzte, erfahrene MitarbeiterInnen organisieren den Umbau.
Robert Heinrich wird das Vorsitzendenbüro leiten. Der
Politikwissenschaftler ist bei den Grünen seit 2007 für
Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen zuständig und hat mehrere Bundestags-
und Europawahlkämpfe gemanagt.
## Neue Leiterin
Melanie Haas wird die Leiterin der neuen Grundsatzabteilung. Haas ist im
Moment beim rot-rot-grünen Berliner Senat mitverantwortlich für
strategische Regierungsplanung. Sie leitete zuvor jahrelang das Büro der
Ex-Parteivorsitzenden und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth. Neben
Haas werden in der Grundsatzabteilung fünf ReferentInnen arbeiten.
Die Reformen brechen mit lieb gewonnenen Traditionen. Die
Grünen-Geschäftsstelle am Platz vor dem Neuen Tor in Berlin ist ein
charmant verschachtelter Altbau, in dem es nach Staub, grünem Tee und
Weltrettung riecht. Hier herrschte statt Harmonie oft Zwietracht. Oft genug
agierten die Grünen-ChefInnen nicht als Team, beäugten sich misstrauisch
und gönnten sich keinen Erfolg. Die jeweiligen Mitarbeiter vertraten die
Sicht ihrer Chefs und arbeiteten in getrennten Büros aneinander vorbei.
18 Feb 2018
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
Annalena Baerbock
Robert Habeck
Bündnis 90/Die Grünen
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Bundesrat
Schwerpunkt #metoo
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