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# taz.de -- Geberkonferenz für Bildung in Dakar: Drei Milliarden Dollar gesucht
> Die Erwartungen sind hoch bei dem Treffen in Dakar, Senegal. Die
> internationale Bildungspartnerschaft braucht dringend Geld.
Bild: Ein karges Klassenzimmer – aber oftmals sind Schulen noch viel schlecht…
Der Zeitpunkt war gut gewählt: Vor der Eröffnung einer großen
Geberkonferenz für Bildung in Senegals Hauptstadt Dakar haben die
Hochschullehrer des Landes für höhere Pensionen gestreikt. Vor dem
internationalen Treffen am Donnerstag und Freitag machten die Lehrenden so
das grundlegende Problem aller Entwicklungsländer deutlich: Für Bildung,
für Räumlichkeiten genau wie für Lehrer, ist nicht ansatzweise genug Geld
da. Deswegen will die Organisation Globale Bildungspartnerschaft (GPE) nun
in der Hauptstadt bei ihrer Konferenz mehr als drei Milliarden US-Dollar
für einen Bildungsfonds einsammeln.
In der GPE arbeiten Regierungen, zivilgesellschaftliche Gruppen und der
Privatsektor zusammen, um Kindern vor allem in Entwicklungs- und
Schwellenländern eine bessere Bildung zu ermöglichen. Gastgeber ist neben
dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall dessen französischer Amtskollege
Emmanuel Macron. Es ist vor allem Macrons Besuch, der in Senegal für große
Aufmerksamkeit sorgt. Wenngleich der Fokus nicht immer nur auf dessen
Bildungsbemühungen liegt: Sein Erscheinen füllt die Zeitungen etwa mit
Artikeln zu den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Senegal und der
früheren Kolonialmacht.
Aktivisten erhoffen sich von Frankreich ein besonderes Engagement.
„Frankreich hat die Co-Schirmherrschaft, also muss es mit gutem Beispiel
vorangehen“, sagt Pierre Jothy von der Entwicklungsorganisation One. Von
Deutschland erwarten sich die Konferenzmacher einen deutlich erhöhten
Beitrag – dafür warb etwa die ehemalige australische Premierministerin und
GPE-Vorsitzende Julia Gillard vor Kurzem bei einem Besuch in Berlin.
Geht es nach Entwicklungs-NGOs, läge ein fairer Beitrag für den
GPE-Bildungsfonds von 2018 bis 2020 bei 316 Millionen US-Dollar – rund 99
Millionen Euro pro Jahr. Bisher zahlte die Bundesrepublik jährlich sieben
Millionen Euro ein, ab 2018 sollen es neun Millionen sein.
## „Krise des Lernens“
Notwendig sind die Mittel: Die Weltbank sprach in einem Bericht zuletzt von
einer gravierenden „Krise des Lernens“. In vielen Entwicklungs- und
Schwellenländern könnten Millionen von Kindern trotz mehrjährigen
Schulbesuchs nicht lesen und schreiben sowie einfache mathematische
Aufgaben lösen.
Doch das beinhaltet noch nicht einmal die Kinder, die gar nicht erst zur
Schule gehen können. Denn auch das Gastgeberland Senegal macht es Familien
schwer, kritisiert die NGO Human Rights Watch. Auch für öffentliche Schulen
würden für jedes Schuljahr Einschreibungsgebühren fällig, zudem würden auch
andere Kosten oft auf die Schüler abgewälzt. Das bringe zahlreiche Familien
dazu, ihre Kinder von den Schulen zu nehmen.
2 Feb 2018
## AUTOREN
Eva Oer
## TAGS
Bildungschancen
Entwicklungsziele
Globaler Süden
Senegal
Entwicklungsziele
SDG
Menstruation
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