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# taz.de -- AfD-Fraktionschef in Erklärungsnot: Nikolaus Kramer stolpert über…
> Einen die SS wertschätzenden Beitrag soll Nikolaus Kramer in einem
> internen AfD-Chat verbreitet haben. Der Chat liegt dem NDR vor. Nun hat
> Kramer ein Problem.
Bild: Hat manches vergessen und dann den Chat verwechselt: Nikolaus Kramer
HAMBURG taz | „Männer sind mehr für die Politik gemacht“, weiß der
AfD-Landtagsfraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern. Denn, so Kramer,
Männer hätten den Drang mitzubestimmen, das sei für die „Otto-Normal-Frau�…
ja eher uninteressant. Kramer hat aber offenbar nicht nur den Drang
mitzubestimmen, sondern auch, sich an fragwürdigen Debatten im Netz zu
beteiligen und genau das hat ihn nun in Erklärungsnot gebracht.
Es geht um das historische Foto einer Parade der SS-Leibstandarte Adolf
Hitler mit der Aufschrift „Ein schwarzer Block ist nicht grundsätzlich
scheiße“. Dieses Bild soll Kramer am 12. Juli in einem internen AfD-Chat
geteilt haben.
Dem NDR liegt der entsprechende Auszug aus dem Chat vor. Aber es sei gar
nicht so, wie es aussehe, sagt jedenfalls Kramer. Er habe lediglich einen
Beitrag zur Debatte über die Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg
kommentieren wollen, sei aber beim Schreiben unterbrochen worden, habe
deswegen eine kritische Anmerkung zu dem Bild von der marschierenden
SS-Truppe vergessen und dann auch noch die Chatgruppe verwechselt. Aber,
stellt er klar, er habe sich gleich entschuldigt, weil er die SS nicht
positiv habe darstellen wollen.
Tatsächlich ist Kramer keiner, der bewusst die Provokation sucht. Aber als
moderat kann man den 41-jährigen Familienvater auch nicht gerade
bezeichnen. So gehört er beispielsweise der Berliner Burschenschaft Gothia
an. Diese schlagende Verbindung lädt schon mal Holocaust-Leugner Horst
Mahler zu sich ein oder lässt das neurechte Institut für Staatspolitik bei
sich zu Hause ihren „Staatspolitischen Salon“ ausrichten.
Kramer zog nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern auf dem
AfD-Ticket ins Parlament ein und übernahm erst vor Kurzem von Leif-Erik
Holm den Fraktionsvorsitz seiner Partei – damit ist er gleichzeitig auch
Oppositionsführer im Landtag. Schon nach der Wahl wies Die Zeit auf seine
zwei Facebook-Seiten hin: eine offizielle und eine inoffizielle mit
erfundenem Namen, auf der er Seiten von extrem rechten Burschenschaften
teilt oder die rechtsextreme Identitäre Bewegung lobt.
Verklärende Bilder von Wehrmachtsoldaten finden sich dort auch. Außerdem
soll er Mitglied einer geschlossenen Facebook-Gruppe gewesen sein, die als
Namen den des ehemaligen SA-Führers Ernst Röhm wählte.
2 Feb 2018
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Schwarzer Block
Schwerpunkt AfD
SS
Schwerpunkt AfD
Rechte Szene
Schwerpunkt AfD
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