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# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Der Windewurm im Märchenstrudel
> In Okka-Esther Hungerbühlers erster Einzelausstellung bei Haverkampf
> tummeln sich Roboterblumen und allerlei Gewurm. Die taz sprach mit der
> Künstlerin.
Bild: Der multiplizierte Wurm hat sich aufgerichtet: Die „Followers“ in Okk…
„Mirror, Mirror“: Vor [1][Okka-Esther Hungerbühlers] Vexierspiegeleffekten
ist niemand sicher. Rapunzel nicht, die in einen Snapchat-Strudel gerät,
und auch Sailor Moon nicht, die im Begriff ist, sich per anbrausender
Rainbow-Attacke zu verwandeln – in ihr übliches Superheldenselbst?
Zweifelhaft.
Ihre erste Einzelausstellung „Willkommen im Neuen Jahr“ in der Galerie
[2][Philipp Haverkampf] hat Hungebühler mit einer Schaar märchenhafter
Wesen bestückt, die wie „Verwandlung Sailermoon“ (2017) auf Gemälden aus
Acryl, Öl und Glitter prangen oder sich als Skulpturen in der Raummitte
tummeln.
So auch Hungerbühlers „Wurm“, der sich in seiner hellblauen Haut in
regelmäßigen Abständen dahin windet. Wer schon einmal ihrer Federn
schwingenden „Blume“ mit dem schönen Beisatz ‚Diese Blume ist ein Robote…
und deren Nachfolgerin „Böse Blume“ begegnet ist – hier wohnt sie: Die
„Blaue Blume“, dritte Thronfolgerin mit rotem Fuß.
Hungerbühler hat die Ausstellung als „Film mit offener Story“ angelegt. Das
Sujet: Schneestürme, Eisberge, ein Tannenwald. Nur dass diese Tannen
Hungerbühlers Kopf tragen. „Okka als Tanne“, lacht die Künstlerin und fas…
dabei wunderbar zusammen, was ihre Arbeit so genüsslich macht: sie nimmt
sich selbst nicht zu ernst und auch die äußere Erscheinung nicht.
So widerfährt ihren Gemälden und Skulpturen ein scheinbar skizzenhafter
Strich oder ein zusammengepflastertes Äußeres. Und gerade ob dieser
Reduzierung auf wesentliche Züge treffen ihre ulkigen Figuren so
unmittelbar den Punkt.
## Einblick (707): Okka Esther-Hungerbühler, Künstlerin
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt?
Und warum?
Okka-Esther Hungerbühler: Isa Genzken bei Johann König war top. Und Ed
Atkins im Gropiusbau war auch schön.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ich gehe immer dahin mit, wo meine Freundinnen hin wollen. Deswegen war ich
in letzter Zeit zum Beispiel bei Partys von dem Musiklabel Live From Earth.
War immer top. In Klubs ist mir meistens langweilig.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit
durch den Alltag?
Zur Zeit lese ich J. D. Salingers „Franny und Zooey“, Edgar Allan Poes
„Unheimliche Geschichten“ und von Isaac B. Singer „Der Kabbalist vom East
Broadway: Geschichten“, letzterer ist, glaub ich, mein
Lieblingsschriftsteller. Besonders schön war es, seine Romane zu lesen, als
ich eine Zeit lang in New York war und durch die gleichen Straßen gelaufen
bin, in denen die Erzählungen spielen. Außerdem ist KubaParis ein schönes
Magazin für junge Kunst.
Was ist dein nächstes Projekt?
Am 19. Januar eröffnet meine Einzelausstellung „Leere Bars von oben in
Kopenhagen“ in der Avlskarl Galerie, Kopenhagen. Auf dem Vimeo-Account der
Galerie gibt es dazu auch einen [3][Trailer].
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten
Freude?
Ich bin gerne in der Badewanne. Und ich habe jetzt ein Autotune-Mikrofon.
Dieser Text erscheint im taz Plan. Mehr Kultur für Berlin und Brandenburg
immer donnerstags in der Printausgabe der taz.
17 Jan 2018
## LINKS
[1] http://okka-estherhungerbuehler.com/
[2] http://haverkampf.gallery/exhibitions/10717/willkommen-im-neuen-jahr/works/
[3] https://vimeo.com/239323683
## AUTOREN
Noemi Molitor
## TAGS
Kunst Berlin
Roboterkunst
Malerei
Einblick
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