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# taz.de -- Vorschau zur Rückrunde: Jetzt geht es wieder zurück auf den Platz
> Am Wochenende wird wieder gegen den Ball getreten, die Winterpause ist
> vorbei. Ein nicht nur fußballerischen Rundblick durch die Ligen.
Bild: Raus aus der Winterpasuse: bei Hertha wird wieder trainiert
Die Berliner Klubs tauchen sukzessive wieder aus der Winterpause auf und
wir wagen die große Vorschau: Kann Hertha in der Rückrunde der
Fußballbundesliga noch weiter einbrechen? Oder steigt Union jetzt
Keller-los in die erste Liga auf? Und wird es vielleicht sogar das Jahr der
Nichtfußballer?
Hertha BSC (Rückrundenstart 13. Januar)
Die Stimmung ist frostig grau wie ein Berliner Wintermorgen. In der
Hinrunde stakste Hertha durchs untere Tabellenmittelfeld der Bundesliga, in
der Europa League flog man so schnell raus, dass keine Zeit blieb,
herauszufinden, ob irgendwann Zuschauer gekommen wären. Zwei Jahre lang
träumte der Verein unter Trainer Pál Dárdai von den Gipfelregionen der
Liga, jetzt gibt es Basiscamp auf Rang 10 und fußballerischen
Kartoffelbrei: genießbar, wenn keine Alternative da ist. Immerhin: Die
Konkurrenz unterhalb von Platz 5 ist auch nicht besser. Die Euro League ist
immer noch erreichbar, alles bis Platz 14 allerdings auch. Angst vor dem
Einbruch in der Rückrunde muss Hertha diesmal nicht haben: Die Hinrunde war
so mies, dass es nur besser werden kann.
Turbine Potsdam (Rückrundenstart 18. Februar)
Nach der Überraschungssaison mit Beinahe-Meisterschaft ist man von
Party-Hoch auf Normalnull in Potsdam. Das Saisonziel bleibt irgendwie
ungeklärt: Trainer Matthias Rudolph will unter die ersten vier, Präsident
Rolf Kutzmutz will unter die ersten zwei. Turbine ist der Obelix der Liga:
kampfstark und mit großem Spaß an der Sache, aber oft zu ausrechenbar mit
dem Hinkelstein durch die Wand. In der Hinrunde litt das Team außerdem an
einer seltsamen Neigung zum Unentschieden: mehr Remis als die komplette
obere Tabellenhälfte zusammen, auch das kann man schaffen. Von einem
soliden Platz 4 geht es jetzt in die Entscheidungsphase. Mit dem Titelkampf
in der Frauen-Bundesliga werden die Pots damerinnen dieses Jahr nichts zu
tun haben, aber mit mehr Fortune und Variation ist wieder der dritte Platz
drin. Das nennt sich Konstanz und ist ja auch gut vorzeigbar.
Union Berlin (Rückrundenstart 23. Januar)
Die Unioner Wagenburg ist zwischenzeitlich eher eine Unterhaltungsshow
geworden. Jahrelang gab es aus Köpenick das perfekte Fußballmärchen, jetzt
hat sich der Zweitligist mit der nie ganz geklärten Entlassung von Trainer
Jens Keller im Dezember selbst geschadet. Das Nachtreten gegen Keller
kostete Sympathien und Punkte, die Folgen der Auseinandersetzung sind noch
spürbar. Mit zuletzt fünf sieglosen Spielen geht es von Platz 6 ins
Aufstiegsrennen. Für die Köpenicker unter dem neuen, alten Bekannten André
Hofschneider wird es kein Spaß: Relegationsrang 3 ist sieben Punkte
entfernt, die ersten beiden Spiele gegen die direkten Konkurrenten Kiel und
Nürnberg sind eigentlich schon Vorentscheidungen. Gibt es da keine Siege,
ist der Aufstieg weg.
Eisbären Berlin (keine Winterpause im Eishockey)
Was bei den Fußballern Krise, ist bei den Eishockey-Männern selig
Sonnenschein. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kann der Klub im
erinnerungsseligen Tonfall sagen: Wir sind wieder wer. Das Team hat sich
oben festgebissen, mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Nürnberg.
Meister 2018, warum nicht? Im Sommer wurde mit vielen Transfers hoch
gepokert, das Niveau ist deutlich gestiegen, unter Trainer Uwe Krupp gibt
es in den Play-offs eine konstante Steigerung. Wieder wer zu sein, gilt
beim erfolgsverwöhnten Anhang aber eben erst, wenn man den Titel hat. Der
Eigentümer, die Anschutz Entertainment Group, will das auch, was beim
Geldbeutel hilft. Bei allen Unwägbarkeiten der Play-offs: Die Chancen auf
ein Revival der guten alten Zeiten waren selten besser. Inklusive Titel.
Alba Berlin (keine Winterpause beim Basketball)
Alba hat einen neuen Superstar. Neu-Coach Aíto García Reneses hat
möglicherweise mehr Porträts gewidmet bekommen als all seine Spieler
zusammen, aber nicht so zu Unrecht. Der prominente Spanier, in seiner
Heimat mehrmals zum Trainer des Jahres gekürt, setzt auf Nachwuchs, lockt
Topspieler und gibt dem Verein internationales Flair zurück.
Zwischenzeitlich waren die Berliner Tabellenführer der
Basketballbundesliga, jetzt sind sie ein sehr guter Zweiter. Für den Titel
ist es diese Saison wohl noch zu früh, aber die Entwicklung geht im
Steilflug des Albatrosses nach oben. Trotz der finanzstarken nationalen
Konkurrenz hat Aíto deutlich gemacht, dass Alba keine Lust hat, nur noch
auf Ausbildungsverein zu machen. Dieses Jahr soll es in den Play-offs weit
gehen, nächste Saison könnte es Zählbares geben.
Füchse (Spielpause wegen Handball-EM bis 12. Februar)
Die Füchse bestätigen den Trend dieser Saison: In Berlin ist das Jahr der
Nichtfußballer. Eisbären, Alba – und zwischenzeitlich haben auch die Füchse
mal die Tabelle von ganz oben angeschaut. Das kam angesichts der starken
Konkurrenz auch für die Berliner selbst überraschend. Die Handball-EM ab
dem 12. Januar gibt dem Verein Zeit, auf dem zweiten Platz der
Handballbundesliga zu relaxen, um dann nochmal in Richtung Meisterschaft zu
spekulieren. Leicht wird es nicht: Der Abgang von Topspieler und Liebling
Petar Nenadić im Dezember tat weh. Aber die Füchse genießen den Vorteil des
Underdogs, im Meisterschaftsrennen können sie nur gewinnen.
12 Jan 2018
## AUTOREN
Alina Schwermer
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Winterpause
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