Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Demokratische Republik Kongo: Tränengas gegen Kirchenprotest
> Die Katholische Kirche hatte zu Protesten gegen Präsident Kabila
> aufgerufen. Die Regierung hat eine landesweite Sperrung des Internets und
> der SMS-Dienste verfügt.
Bild: Präsident Kabila weigert sich, die Macht abzugeben, obwohl seine Amtszei…
Kinshasa afp | Die kongolesische Polizei hat Gottesdienstbesucher mit
Tränengas auseinander getrieben und Schüsse in die Luft abgegeben, nachdem
die Katholische Kirche des Landes zu friedlichen Protesten gegen Präsident
Joseph Kabila aufgerufen hatte. Ein Gottesdienstbesucher der Kirche in der
Hauptstadt Kinshasa sagte der Nachrichtenagentur AFP, Polizisten und
Soldaten seien am Sonntagmorgen während der Messe in die Kirche
eingedrungen und hätten Tränengas verschossen.
Die Katholische Kirche hatte für Sonntag zu einem Marsch durch Kinshasa
aufgerufen, um an den Jahrestag der Unterzeichnung eines Abkommens zu
erinnern, das für 2017 die Wahl eines Nachfolgers für Kabila vorsah. Die
gesamte Opposition schloss sich dem Aufruf an, die Behörden haben den
Protestmarsch verboten.
Auch in einer Kathedrale im Stadtteil Lingwala setzte die Polizei am
Sonntagmorgen Tränengas ein, als Oppositionsführer Felix Tshisekedi dort
eintraf, wie AFP-Reporter berichteten. Bereits in der Nacht war vor den
Kirchen der Stadt Polizei und Armee aufmarschiert, Straßensperren wurden
eingerichtet. Das Internet wurde „aus Gründen der staatlichen Sicherheit“
abgeschaltet.
Kabila weigert sich, die Macht abzugeben, obwohl seine Amtszeit offiziell
bereits vor einem Jahr endete. Ursprünglich sollten 2017 Wahlen für seine
Nachfolge stattfinden, doch diese wurden immer wieder verschoben. Plänen
zufolge soll die Präsidentschaftswahl nun im Dezember 2018 stattfinden.
Kritiker fordern, dass Kabila nicht erneut antritt.
31 Dec 2017
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Joseph Kabila
Kongo
Kongo
Afrika
Kongo
## ARTIKEL ZUM THEMA
Proteste im Kongo: Gewalt gegen Katholiken
Die katholische Kirche hat zu Demonstrationen gegen das Regime von
Präsident Kabila aufgerufen. Armee und Polizei reagieren brutal auf die
Proteste.
Regierungskritische Demos im Kongo: Mindestens acht Tote bei Protesten
Katholische Kirchen und Aktivisten hatten zu friedlichen Demos nach der
Sonntagsmesse aufgerufen. Dabei wurden sieben Demonstranten und ein
Polizist getötet.
Zwischen Staatszerfall und Machtwillkür: Afrika kriegt die Krise
In Afrika werden 2018 autokratische Staatschefs um ihren Machterhalt
kämpfen. Doch die EU und die USA zeigen wenig Interesse, Demokraten zu
unterstützen.
Kongos Opposition scheitert: Ruf zum Protest? Keiner kommt
Kongos Opposition ruft zu Massenprotesten auf – vergeblich. Die sich
vertiefende Krise des Landes hält die Menschen beschäftigt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.