| # taz.de -- Politiker und Intellektuelle fordern: FPÖ-Minister boykottieren | |
| > Europäische Minister sollten die rechtspopulistische FPÖ nicht empfangen, | |
| > heißt es in einem Appell. Die EU-Präsidentschaft Österreichs solle | |
| > boykottiert werden. | |
| Bild: Laden Sie diesen Mann nicht zu sich nach Hause ein: Österreichs Vizekanz… | |
| Paris afp | In einem gemeinsamen Aufruf haben ehemalige Außenminister und | |
| Intellektuelle aus aller Welt zu einer Ächtung der neuen österreichischen | |
| Regierung und einem Boykott der österreichischen EU-Präsidentschaft | |
| aufgerufen. Europäische Minister sollten Minister der rechtspopulistischen | |
| FPÖ nicht empfangen, hieß es in dem Appell, den am Donnerstag die Zeitung | |
| Le Monde veröffentlichte. | |
| „Wir wenden den Blick nicht ab: Dies sind die Erben des | |
| Nationalsozialismus, die in der neuen österreichischen Regierung an die | |
| Macht gekommen sind“, erklärten die Unterzeichner. Zu ihnen gehören die | |
| Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld, der ehemalige französische | |
| Außenminister Bernard Kouchner, der spanische Ex-Außenminister Miguel-Angel | |
| Moratinos, Kanadas Ex-Premierministerin Kim Campbell und der | |
| Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta. | |
| Sie prangern eine „schuldhafte Stille und Apathie“ angesichts des | |
| Amtsantritts der FPÖ-Minister an. Zudem lehnen die Unterzeichner „die Idee | |
| ab, wonach die Ausweitung des Nationalismus und das Ende der Demokratie | |
| eine Fügung des Schicksals wären und das Handeln gegen die Erben des | |
| Nationalsozialismus zwecklos, um nicht zu sagen unrechtmäßig“. | |
| Begleitet von vergleichsweise schwachen Protesten und Kritik hatte die | |
| österreichische Regierung aus der rechtskonservativen Volkspartei (ÖVP) und | |
| der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei (FPÖ) [1][am 18. Dezember | |
| ihr Amt angetreten]. Die FPÖ hat sechs Ministerposten, darunter die | |
| Ressorts Inneres, Verteidigung und Äußeres. | |
| EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte, er werde die neue | |
| Regierung „an ihren Taten messen“, und begrüßte deren Ankündigung, einen | |
| proeuropäischen Kurs zu verfolgen. Im zweiten Halbjahr 2018 übernimmt | |
| Österreich die EU-Ratspräsidentschaft. Eine erste Koalition von ÖVP und FPÖ | |
| hatte im Jahr 2000 noch für einen gemeinsamen Protest der anderen | |
| EU-Staaten gesorgt. Sie schränkten ihre bilateralen Beziehungen zu Wien | |
| stark ein. | |
| 29 Dec 2017 | |
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