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# taz.de -- Konföderierten-Denkmäler in den USA: „Die rassistische Statue m…
> 1968 wurde Martin Luther King in Memphis erschossen. Vor dem 50. Todestag
> entfernt die Stadt zwei die Sklaverei verherrlichende Denkmäler.
Bild: „Take 'em down“: Die Konföderiertenstatuen mussten weg, fanden diese…
Berlin taz | Die Frage, wie man mit Statuen von Persönlichkeiten der
Konföderierten Staaten von Amerika umgeht, beschäftigt die USA seit
Monaten. Immer mehr Städte entscheiden sich dafür, [1][die Statuen zu
entfernen]. Am Mittwochabend wurden auch in Memphis im Bundesstaat
Tennessee zwei Statuen aus zwei Parks entfernt.
Beim Abbau der Statuen geht es um den Umgang mit der Geschichte der
Südstaaten, in denen man die Versklavung aufrechterhalten wollte. Seit der
gewaltvollen Demonstration von Rechtsextremen in Charlottesville, Virginia,
[2][bei der eine Gegendemonstrantin starb], erstarkte die Diskussion
wieder. Der Neonazi-Protest hatte sich [3][gegen das Entfernen einer
bronzenen Reiterstatue] des Südstaaten-Generals Robert E. Lee gewandt.
In verschiedenen Städten im ganzen Land werden [4][weitere Statuen
abgebaut]. Am Mittwoch verschwand nun eine Statue des
Konföderiertengenerals und Ku-Klux-Klan-Mitglieds Nathan Bedford Forrest
aus dem Health Sciences Park in Memphis. Außerdem wurde ein Denkmal des
Konföderiertenpräsidenten Jefferson Davis aus dem Memphis Park entfernt.
Die Statuen sollten insbesondere in Vorbereitung auf den 50. Todestag
Martin Luther Kings abgebaut werden. King setzte sich friedlich gegen
Unterdrückung, Rassentrennung und soziale Ungerechtigkeit ein. Er wurde am
4. April 1968 in Memphis erschossen. „Da wir uns dem 50. Jahrestag der
Ermordung von Dr. Martin Luther King nähern, ist es wichtig, dass diese
Reliquien der Konföderierten und der Verteidiger der Sklaverei nicht weiter
an prominenten Orten gezeigt werden“, [5][sagt der Kongressabgeordnete der
Demokraten, Steve Cohen].
„Heute Nacht schreiben wir in Memphis Geschichte“, [6][meint der
Bürgermeister der Stadt, Jim Strickland]. Memphis musste die beiden Parks
zunächst an einen privaten Verwalter verkaufen, denn gemäß den
Denkmalschutzgesetzen in Tennessee dürfen Denkmäler auf öffentlichen
Flächen weder entfernt noch versetzt werden. Sie dürfen nicht einmal einen
neuen Namen erhalten.
## Alles legal
Mit dem Verkauf der Parks an die gemeinnützige Organisation Memphis
Greenspace für 1.000 Dollar pro Park konnte die Stadt das Gesetz umgehen.
Die Stadtverwaltung habe einen langen, komplexen Prozess durchlaufen, um
die Freigabe der Statuen legal umzusetzen, sagt Strickland. Man habe den
Verkauf bereits seit einem Jahr erwägt, meint auch Cohen. „Was wir getan
haben, war absolut legal und richtig“, sagt Cohen der New York Times. Er
bezieht sich damit auch auf den Protest einiger Gruppen, die meinen,
[7][man habe absichtlich Gesetze umgangen].
Für viele andere ist die Entfernung der Statuen hingegen die einzig
richtige Maßnahme. „Obwohl ein Teil der Geschichte unserer Stadt wehtut,
sind wir alle für ihre Zukunft zuständig“, [8][so Strickland]. „Die
rassistische Statue muss weg!“, riefen einige Zuschauer*innen am
Mittwochabend, als die Statue im Health Sciences Park entfernt wurde.
21 Dec 2017
## LINKS
[1] /Denkmaeler-in-den-USA/!5435050
[2] /Getoetete-Anti-Nazi-Aktivistin-in-den-USA/!5439525
[3] /Kundgebung-des-Ku-Klux-Klan-in-Virginia/!5428141
[4] https://www.nytimes.com/interactive/2017/08/16/us/confederate-monuments-rem…
[5] https://twitter.com/kendall_downing/status/943649891091406848
[6] https://twitter.com/MayorMemphis/status/943687790583312384
[7] https://www.nytimes.com/2017/12/20/us/statue-memphis-removed.html?smid=fb-n…
[8] https://twitter.com/MayorMemphis/status/943689664292098048
## AUTOREN
Belinda Grasnick
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