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# taz.de -- Virtuelle Währungen jenseits von Bitcoin: Mehr Kontrolle gefordert
> Sie schützen Spekulanten und Kriminelle: Der Grüne EU-Parlametarier Sven
> Giegold möchte strenge Gesetze für Kryptowährungen.
Bild: Daten von Geldgebern und -empfängern sollen bei Krypto-Geschäften trans…
Terroristen nutzen sie. Oder die Mafia. Die organisierte Kriminalität
handelt verstärkt mit virtuellen Währungen. Anonym, unbehelligt von Justiz,
Polizei und Behörden. Sven Giegold, Grünen-Abgeordneter im EU-Parlament,
hält vor allem noch relativ unbekannte virtuelle Zahlungsmittel wie „dash“
oder „zerocoin“ für gefährlich. 1.400 verschieden Kryptowährungen sind
derzeit schon gelistet.
Giegold spricht von einem rechtsfreien Raum, in dem große Summen
transferiert werden, ohne dass man nachvollziehen kann, wer eigentlich
dahintersteckt. „Solche Systeme fördern Finanzkriminalität. Der Staat muss
hier eingreifen“, sagt Giegold. EU-Parlament, EU-Ministerrat und die
EU-Kommission hatten sich bereits Ende des vergangenen Jahres darauf
verständigt, diese Währungen strenger zu regulieren und sie in die
Antigeldwäscherichtlinie einzubetten.
Künftig müssen Onlinedienstleister, wie Betreiber von virtuellen
Wechselstuben, ihre Kunden stärker überprüfen. Das heißt, wie bei regulären
Finanzgeschäften müssen auch im digitalen Raum persönliche Daten der
Geldgeber und der Geldempfänger vorliegen. „Dienstleister müssen sich über
die wahre Identität ihrer Kunden kundig machen“, sagt Giegold.
## Bitcoin-Handel ist weniger problematisch
Anders als etwa Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny hält der
Grünen-Politiker dagegen den vielbeachteten Bitcoin-Handel für weniger
problematisch. Besonders mit Blick auf die Nachvollziehbarkeit der
Transaktionen. Er spricht gar von einer aufgebauschten Debatte. „Weniger
Datenschutz geht eigentlich gar nicht“, sagt der Grünen-Politiker.
Tatsächlich gleicht der Bitcoin-Handel einem Komplettverzeichnis aller
Transaktionen, die jemals getätigt wurden. Verschlüsselung und
Anonymisierung der Transaktionen sind möglich, aber verfolgbar. Für
Geheimdienste, Polizeibehörden oder die Justiz sei es in vielen Fällen kein
Problem, an die Personen hinter dem virtuellen Handel zu kommen. Dass
Gesetze kriminelle Machenschaften auf den Handelsplattformen virtueller
Währungen eingrenzen können, daran hat Giegold keinen Zweifel.
Die Regulierung von Kryptowährungen steht international weit oben auf der
politischen Agenda. So will etwa der französische Finanzminister Bruno Le
Maire die Grenzen des virtuellen Geldes auf dem nächsten G20-Gipfel
diskutieren.
9 Jan 2018
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Bitcoin
Virtuell
Organisierte Kriminalität
Schwerpunkt Überwachung
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Blockchain
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