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# taz.de -- Digitale Währung: Kodak springt auf Krypto-Zug auf
> Der einst große Fotoanbieter plant eine eigene digitale Währung. Mit ihr
> sollen Fotografen für ihre Bilder honoriert werden.
Bild: Der Hype um die neue Währung könnte ziemlich wieder abflauen
Geht es um Internetgeschäfte, fällt Investoren dieser Name bestimmt nicht
als Erstes ein. Kodak, der Fotoausrüster, steht zwar für Qualität, doch
wurde von den Anlegern für seinen verpassten Sprung auf die
Digitalisierungswelle gescholten. Die Zeiten sind vorbei. Jetzt legt die
US-Firma eine eigene Cyberwährung auf – den KodakCoin – mit der Fotografen
ihre Produkte verkaufen sollen und sich die Rechte an ihren Produkten
besser sichern können. Funktionieren soll das Ganze über die Plattform
KodakOne.
Mit der Kryptowährung katapultiert sich das Unternehmen wieder ins
Interesse der Anleger. Der Aktienkurs stieg nach der Ankündigung um rund
180 Prozent. Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz vermutet eine Kapitalbeschaffungsmaßnahme hinter dem
KodakCoin. „Das Unternehmen bekommt Geld, wenn es Coins verkauft, und
profitiert von möglichen Kursgewinnen“, sagt Kurz.
Ob sich eine neue Kryptowährung durchsetzen wird, ist aber völlig offen.
Derzeit gibt es schon rund 1.400 solcher Währungen. Etliche weitere werden
vermutlich hinzukommen. Bitcoin zählt zu den bekanntesten Digitalwährungen,
aber auch Ripple oder Ethereum steigern ihren Wert und finden immer mehr
Anhänger.
Der Handel über digitale Währungen ist in. Doch warum eigentlich? Es sind
die enormen Kurssteigerungen, die neue Nutzer locken. Die Preise werden
hochgetrieben, dadurch steigt erneut die Nachfrage. Spätestens als ein
Bitcoin den Wert von rund 1.000 US-Dollar erreicht hatte, ließ sich die
Aufwärtsspirale nicht mehr aufhalten. „Wenn die Medien berichten und die
Menschen beginnen, sich in der Cafeteria über eine neue Währung zu
unterhalten, nährt sich die Blase ganz von selbst“, sagt Dorothea Schäfer,
Finanzexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).
## Auf den Hype folgt tiefer Fall
Sie vergleicht den Hype um die Kryptowährungen mit dem Neuen Markt. Zu
Beginn der 2000er Jahre gab es ähnliche Entwicklungen. Damals investierten
die Anleger massiv in neue Technologien, in junge Firmen, die Produkte
entwickelten, die die Zukunft bestimmen sollten. Nach dem Hype folgte der
tiefe Fall.
Was Firmen und die Anbieter von Kryptowährungen fasziniert, sind neue
Technologien, die hinter dem Digitalgeld stecken. Blockchains könnten
Transaktionen vereinfachen und preiswerter machen.
Dies will offenbar auch der Fotoausrüster versuchen. „Wenn Kodak eine
eigene Währung auf den Markt wirft, dann heißt das noch lange nicht, dass
diese neue Währung auch einen Nutzen hat“, sagt Schäfer. Denn: Der Nutzen
einer Währung liegt darin, möglichst viele Güter damit zu erwerben. Im
momentanen Hype spielt das kaum eine Rolle. Derzeit wollen viele Anleger
Gewinne machen. Auch Kodak dürfte diese Absicht haben. Sinn machen solche
Währungen nur dann, wenn sie als eine Art „interne Münze“ gelten.
Noch ist die Anziehungskraft der Kryptos ungebrochen. Sogar eine
Getränkefirma konnte mit einer reinen Namensänderung von der enormen
Nachfrage profitieren. Im Dezember tauschte das Unternehmen Long Island
Iced Tee seinen Namen gegen den Nennung Long Blockchain Corp. aus. Der
Aktienkurs verdreifachte sich sofort.
10 Jan 2018
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
digitale Währung
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Blockchain
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