# taz.de -- Personalie beim „Spiegel“: Weniger SPD, mehr Reporter | |
> Im Hauptstadtbüro des „Spiegel“ wurde es im vergangenen Jahr einsam: Fü… | |
> Mitarbeiter gingen in kurzer Zeit. Jetzt kommt ein Ex-Kollege zurück. | |
Bild: Einige in der Redaktion haben das Gefühl, dass die SPD kritischer angefa… | |
Christoph Hickmann kehrt dahin zurück, wo er hergekommen ist. | |
Beziehungsweise: dahin wo er herkam, bevor er herkam, wo er herkam. Zum 1. | |
April wechselt er von der Süddeutschen Zeitung zum Spiegel. | |
Eigentlich ist Hickmann ein SZ-Gewächs. Dort volontierte er und arbeitete | |
anschließend im Frankfurter Büro. 2009 ging er als Redakteur für die SPD | |
ins Spiegel-Hauptstadtbüro, blieb drei Jahre und kehrte zurück zur SZ, | |
wieder für die SPD. Nun wechselt er wieder ins Hauptstadtbüro des Spiegel. | |
Dort soll er aber nicht die SPD übernehmen, sondern kommt als Generalist. | |
Er wird einer von vier Reportern bei „Deutschland Eins“, dem Ressort für | |
Parteipolitik und den Bundestag. | |
Dabei könnte er im Berliner D1-Büro eine Lücke füllen, die seit Monaten | |
klafft. Fünf Leute haben im vergangenen Sommer das Büro verlassen, drei | |
davon waren SPD-Berichterstatter: Horand Knaup ging in den Vorruhestand, | |
Gordon Repinski, der frisch aus Washington zurück war, wurde Chef des | |
Hauptstadtbüros vom Redaktionsnetzwerk Deutschland, Sven Böll ging kurz in | |
die PR und leitet mittlerweile das Hauptstadtbüro der Wirtschaftswoche. | |
Zufall, dass alle drei SPD-Beobachter auf einmal gingen? Ja, heißt es aus | |
Redaktionskreisen. Aber einige in der Redaktion haben das Gefühl, dass die | |
SPD härter und kritischer angefasst wird als die Union. Das kann auch der | |
Leser immer wieder vermuten: Während die Union fast nur von den zuständigen | |
Fachredakteuren kommentiert wird, fühlen sich bei der SPD viele berufen, | |
ihre Meinung ins Blatt zu schreiben. | |
Ausschlaggebender für den Weggang der Kollegen dürften aber andere Gründe | |
gewesen sein. Das Leitungstrio des Berliner Büros, René Pfister und Michael | |
Sauga mit ihrer Stellvertreterin Christiane Hoffmann, gelten als nicht | |
besonders führungsstark. Eine Mitarbeiterbefragung im Jahr 2015 attestierte | |
ihnen Führungsschwäche. Das sei auch, heißt es aus der Redaktion, bei | |
Ressorttreffen wiederholt angesprochen worden. Geändert habe sich dadurch | |
nichts. | |
Aus den übergangsweise drei SPD-Reportern im Hauptstadtbüro wurde übrigens | |
nur noch einer: Veit Medick, vorher Washington-Korrespondent von Spiegel | |
Online berichtet seit Herbst über die Partei. Vielleicht ändert Hickmann ja | |
auch nochmal sein Profil, und nähert sich wieder der SPD an. Denn dass sich | |
Reporter-Sein und eine intensive Begleitung der Sozialdemokraten nicht | |
ausschließen, hat ja zuletzt Markus Feldenkirchen mit seiner „Schulz-Story“ | |
gezeigt. | |
8 Jan 2018 | |
## AUTOREN | |
Anne Fromm | |
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