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# taz.de -- Todesschüsse auf schwarzen US-Bürger: 20 Jahre Haft für Ex-Poliz…
> Michael Slager hatte den unbewaffneten Walter Scott 2015 hinterrücks
> erschossen. Ein Prozess ist schon geplatzt. Jetzt kam es doch zu einer
> Verurteilung.
Bild: Nach der Urteilsverkündung: Judy Scott mit einem Porträt ihres Sohnes W…
Charleston afp | In einem der schockierenden Fälle von Polizeigewalt gegen
Schwarze in den USA ist ein Ex-Beamter zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Michael Slager habe mit „Tücke und Vorsatz“ gehandelt, als er den
unbewaffneten Walter Scott erschoss, sagte Bundesrichter David Norton am
Donnerstag bei der Urteilsverkündung in Charleston im Bundesstaat South
Carolina. Die Anklage hatte allerdings lebenslange Haft gefordert.
Der weiße Polizist Slager hatte dem 50-jährigen Scott im April 2015 fünf
Mal in den Rücken geschossen, nachdem dieser wegen eines defekten
Bremslichts an seinem Wagen angehalten worden war. Slager behauptete
zunächst in Notwehr gehandelt zu haben und dass Scott eine
Elektroschockpistole bei sich gehabt habe.
Allerdings legte Slager direkt nach dem Vorfall seinen eigenen Taser neben
Scotts Leiche ab, was Ermittler als Versuch werteten, den Tathergang zu
vertuschen. Videoaufnahmen zeigten, wie der unbewaffnete Scott nach einem
Handgemenge mit dem Beamten zu fliehen versuchte, woraufhin Slager das
Feuer eröffnete.
Slager wurde festgenommen und aus dem Polizeidienst entlassen. Scotts Tod
löste landesweite heftige Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus.
Ein Mordprozess gegen Slager platzte jedoch im Dezember 2016, weil sich die
Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten. Der Ex-Polizist bekannte
sich dann aber im Mai schuldig, durch die Anwendung exzessiver Gewalt die
Bürgerrechte des Opfers verletzt zu haben.
Mit diesem Eingeständnis konnte Slager im Rahmen einer Vereinbarung mit der
Staatsanwaltschaft weitere Verfahren in dem Fall abwenden. Das jetzt
verkündete Strafmaß wurde auf Grundlage seines damaligen
Schuldeingeständnisses verhängt.
8 Dec 2017
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Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
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