Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tier des Jahres: Ceci n'est pas un chat
> Miau! Die Europäische Wildkatze ist das Tier des Jahres 2018. Und
> Pssss-Bssssss: Auch die Libelle des Jahres wurde am Montag bekannt
> gegeben.
Bild: Nein, das ist keine Katze. Das ist eine Wildkatze. Eine eigene Art
Hamburg/Essen epd | Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist von
der Deutschen Wildtier Stiftung zum „Tier des Jahres 2018“ ernannt worden.
[1][Wildkatzen seien äußerst selten], lebten im Wald und seien überwiegend
in der Dämmerung und der Nacht aktiv, sagte Malte Götz, Wildkatzenexperte
der Wildtier Stiftung am Montag in Hamburg. Die streng geschützte Art sei
auf Schutzmaßnahmen und den Erhalt naturnaher Wälder sowie hecken- und
gehölzreiche Kulturlandschaften angewiesen.
Wildkatzen seien keineswegs verwilderte Hauskatzen, betonte Götz. Sie haben
eine gelblich-graue Unterwolle, einen stumpf endenden Schwanz mit zwei bis
drei schwarzen Ringen und eine fleischfarbene Nase. Die Stiftung untersucht
derzeit in einem dreijährigen Forschungsprojekt in Rheinland-Pfalz, wie
sich die zunehmende menschliche Nutzung von Wäldern mit dem Schutz der
Wildkatze verträgt.
Im Spätherbst bereiten sich die Wildkatzen auf den Winter vor und sind
ständig auf Nahrungssuche. Viele Wildkatzen würden im Herbst durch Unfälle
auf den Straßen sterben, so Götz. „Gerade junge, unerfahrene Tiere werden
auf der Suche nach einem eigenen Streifgebiet häufig überfahren.“
Zur „Libelle des Jahres 2018“ ist [2][die Zwerglibelle] gekürt worden. Mit
nur 26 Millimeter Körperlänge sei die Nehalennia speciosa die kleinste
unter den heimischen Libellen, erklärten der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger
Odonatologen (Libellenkundler) am Montag in Berlin und Essen. Sie sei zudem
extrem selten und an spezielle Lebensräume in Mooren gebunden.
## Schutzgebiete sind nötig
Neben der Zwerglibelle stehen den Angaben zufolge weitere 48 der insgesamt
80 heimischen Libellenarten auf der Roten Liste gefährdeter Insekten. Neben
der natürlichen Seltenheit verschärfe die Gefährdung ihrer Lebensräume die
Situation der Zwerglibelle: Klimawandel und Schadstoffe in der Umwelt
führten zu einem weiteren Schrumpfen der Population. Die Art sei an
spezielle Pflanzen und Vegetation gebunden. Diese gingen im Fall einer
Überdüngung verloren, da sie von nährstoffliebenden Pflanzen verdrängt
würden, erklärte Silvia Bender vom BUND.
Naturschützer und Libellenkundler wiesen darauf hin, dass die „Libelle des
Jahres 2018“ durch ihre Auflistung in der europäischen
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter besonderem rechtlichen Schutz stehe.
Die EU-Mitgliedsstaaten müssten Schutzgebiete für sie ausweisen, mahnten
sie. Die beiden Verbände küren seit 2011 die Libelle des Jahres und wollen
damit auf die Bedrohung dieser Insekten und ihrer Lebensräume aufmerksam
machen.
4 Dec 2017
## LINKS
[1] https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wildkatze#fakten
[2] http://u.epd.de/wth
## TAGS
Schwerpunkt Artenschutz
Wildkatze
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Tier des Jahres
Rote Liste
Wildkatze
WWF
Wald
Jäger
## ARTIKEL ZUM THEMA
Auf Wildkatzenpirsch in Thüringen: 20.000 Kilometer Schleichweg
In Mittelgebirgswäldern leben Wildkatzen isoliert sie wie auf Inseln. Grüne
Korridore sollen ihre Lebensräume jetzt vernetzen.
Rote Liste aussterbender Arten: Angst um Potters Eule
Die Schneeeule des Zauberlehrlings steht neben Delfin- und Reisarten auf
der Roten Liste. Verantwortlich für die Situation ist meist der Mensch.
Rückkehr in deutsche Wälder: Die Wildkatzen vernetzen sich
Lange galt der „kleine Tiger Europas“ als nahezu ausgestorben – nun ist er
wieder da. Mit Korridoren vernetzte Wälder machen es möglich.
Tierzählung in Deutschland: Ohne Mäuse keine Wildkatzen
Die Europäische Wildkatze ist die Leitart für naturnahe Landschaften. Sie
ist geschützt. In Deutschland gibt es noch etwa 5.000 bis 7.000 Exemplare.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.