Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Simbabwes neuer Präsident Mnangagwa: Die Schattenseiten des „Kro…
> Emmerson Mnangagwa galt unter Mugabe als Strippenzieher. Dass er jetzt
> als demokratische Hoffnung gilt, mutet manchen an wie ein Witz.
Bild: Emmerson Mnangagwa bei der Amtseinführung als Simbabwes Präsident, 24. …
Berlin taz | Dass ausgerechnet Emmerson Mnangagwa nun die Hoffnungen auf
einen demokratischen Übergang in Simbabwe verkörpern soll, mutet manchen
Kritikern an wie ein Witz. Über Jahrzehnte galt Mnangagwa als der
eigentliche Scharfmacher hinter Präsident Robert Mugabe: In seiner Hand
liefen die Fäden der Geheimdienst- und Sicherheitsapparate zusammen.
Emmerson Mnangagwa, genannt das „Krokodil“, ist einer der ursprünglichsten
Veteranen des Befreiungskrieges in Simbabwe: Er war einer der ersten fünf
Guerillakämpfer nach der Gründung der Zimbabwe African National Union
(Zanu) durch Mugabe 1963. Die fünf wurden nach China zur Ausbildung
geschickt, als Kern der späteren Befreiungsarmee.
Nach der Unabhängigkeit 1980 führte Mnangagwa zeitweise Simbabwes
Geheimdienst und das Operationskommando der Regierungspartei. Er war daher
ab 1982 mitverantwortlich für Massaker an Zehntausenden Zivilisten bei der
blutigen „Operation Gukurahundi“ gegen die Ndebele-Bevölkerung im
Matabeleland im Süden Simbabwes.
2000, nach ersten Wahlniederlagen gegen die Opposition, holte ihn Mugabe
aus der politischen Versenkung als Parlamentspräsident und Verwaltungschef
der Regierungspartei zurück. In Harare sprach man damals von Mnangagwa
hinter vorgehaltener Hand als dem eigentlichen Architekten der Verfolgung
von Journalisten, Oppositionsparteien und Menschenrechtsgruppen. Ein
möglicher Präsident Mnangagwa galt als Horrorszenario.
Außerdem sorgte Mnangagwa maßgeblich für die Bereicherung der Generäle
während des Einsatzes der simbabwischen Armee im Kongokrieg zwischen 1998
und 2003 auf Seiten des Präsidenten Laurent-Désiré Kabila. Er gehörte zur
Leitung der Firma Cosleg, ein Gemeinschaftsprojekt des kommerziellen Arms
der simbabwischen Armee Osleg (Operation Sovereign Legitimacy) mit anderen
Partnern, das in Kongos Kasai-Regon Diamantenminen ausbeuten durfte.
Eine UN-Untersuchung empfahl 2002 Sanktionen gegen Mnangagwa als ein
Hauptverantwortlicher für die Ausplünderung der natürlichen Ressourcen des
Kongo.
Kein Wunder, dass Mnangagwa der einzige unter den zivilen Führern des
Mugabe-Systems ist, den Simbabwes Generäle bis heute respektieren – und
dass sie für ihn zu den Waffen gegriffen haben.
24 Nov 2017
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Simbabwe
Emmerson Mnangagwa
Robert Mugabe
Simbabwe
Simbabwe
Grace Mugabe
Simbabwe
Grace Mugabe
Simbabwe
Simbabwe
Simbabwe
Simbabwe
## ARTIKEL ZUM THEMA
Alte, neue Regierung für Simbabwe: „Die Leute sind recycelt worden“
Keine politische Öffnung: Präsident Mnangagwa revanchiert sich mit
Ministerposten beim Miitär, das ihn an die Macht gebracht hat.
Nach dem Abtritt von Mugabe: Optimismus in der Diaspora
Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat: Wie simbabwische Exilanten in
Südafrika die Zukunft ihres Landes sehen – und ihre eigene.
Afrikanische Befreiungsbewegungen: Mut zur Veränderung
Der Umsturz in Simbabwe wurzelt tief in der Geschichte und ist weit mehr
als ein nationaler Umsturz. Er ist ein Hoffnungszeichen für ganz Afrika.
Neuer Präsident für Simbabwe: Krokodil endlich an der Macht
Emmerson Mnangagwa ist als Präsident von Simbabwe vereidigt worden. Er
verspricht den Wiederaufbau und ein Ende des Hungers.
Kommentar Simbabwe nach Mugabe: Dem Krokodil eine Chance
Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa verkörpert per se keinen Neuanfang.
Er könnte dennoch gelingen – durch Einbeziehung der Opposition.
Jubel nach Mugabes Rücktritt: Tanz mit der Vuvuzela
Die Menschen in Simbabwe feiern Mugabes Rücktritt. Auch die Emigranten in
Südafrika jubeln.
Mugabe verliert die Macht in Simbabwe: Vom Krokodil gefressen
37 Jahre lang herrschte Robert Mugabe über Simbabwe. Nun übernimmt Emmerson
Mnangagwa, genannt „das Krokodil“.
Säuberungswelle in Simbabwe: Das Krokodil zeigt Zähne
Der Machtkampf um Präsident Robert Mugabes Nachfolge spitzt sich zu.
Simbabwes Armeechef droht öffentlich mit einem Putsch.
Machtkampf in Simbabwe: Robert Mugabe feuert sein Krokodil
Simbabwes mächtiger Vizepräsident verliert seinen Posten – auf Betreiben
der First Lady Grace Mugabe. Das ist ihr nächster Schritt zur
Machtübernahme.
Politische Gewalt in Simbabwe: Peitschen, Knüppel und Pestizide
In Simbabwe dauert die politische Gewalt durch Regierungsmilizen gegen
Anhänger der Opposition an - angeleitet von hohen Generälen. Manche Opfer
wehren sich jetzt
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.