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# taz.de -- Reform des Leipziger Journalistik-Masters: Neue Module, eine Person…
> Im Studiengang Journalismus werden Studierende vor allem den Umgang mit
> Daten lernen – ein Neubeginn für die Leipziger Journalistikausbildung.
Bild: Der umstrittene Journalistik-Professor Marcel Machill wird den neuen Jour…
Leipzig taz | Sieben Monate nach dem Immatrikulationsstopp für das
Journalistikstudium hat die Uni Leipzig am Dienstagabend ein neues Konzept
für den Masterstudiengang vorgestellt. Zum Wintersemester 2018/19 soll der
reformierte Studiengang unter einem neuen Namen starten: Master of Science
Journalismus. Die ehemals renommierteste universitäre
Journalistenausbildung Deutschlands wird sich stark verändern.
Im Unterschied zum M. A. Journalistik, wie der Studiengang bislang hieß,
wird im neuen Master ein Drittel der Studienleistung aus Informatikmodulen
bestehen. Thomas Kater, der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften und
Philosophie, betonte aber, dass es sich um keinen „Studiengang
Datenjournalismus“ handelt: „Wir wollen keine Programmierer ausbilden,
sondern Kompetenz in Datenjournalismus vermitteln.“ Vorkenntnisse in
Informatik seien nicht nötig. Die übrigen zwei Drittel setzen sich aus
journalistischen Grundlagenmodulen und angewandter empirischer
Sozialforschung zusammen.
Neu ist auch, dass der Studiengang AbsolventInnen aller
Bachelorstudiengänge offenstehen soll. Bisher waren
MedienwissenschaftlerInnen ausgeschlossen. Damit ist die Gruppe der
potenziellen BewerberInnen größer geworden, während die Zahl der
Studienplätze geschrumpft ist: Ab Oktober können nur noch 20 statt wie
bisher 30 Studierende den Master beginnen. Voraussetzung wird außerdem
sein, 30 Leistungspunkte in journalistischer Vorerfahrung nachzuweisen,
entweder durch im Bachelor belegte Module oder in Form journalistischer
Praktika.
Der Kritik von bisherigen Studierenden, der Studiengang lasse zu wenig Raum
für Praxiserfahrungen, soll das Konzept ebenfalls entgegenkommen, indem
die Prüfungslast verringert wird, sagte Juniorprofessor Markus Beiler, der
den Master künftig verantworten wird.
Letzteres ist für viele eine Nachricht an sich, denn Beiler löst damit den
umstrittenen Professor Marcel Machill als Leiter des Masters ab. Unter
Studierenden galt er als Auslöser dafür, dass Fakultätsdekan Kater im April
dieses Jahres den Studiengang für ein Jahr ausgesetzt hatte.
Offiziell hatte Kater stark eingebrochene Bewerberzahlen und große
Unzufriedenheit im Studiengang als Grund für die Notbremse genannt. Machill
wechselt zum weniger renommierten Bachelorstudiengang Medien- und
Kommunikationswissenschaften. Im Master schafft das Rektorat dafür eine
neue Gastprofessur. Wer sie besetzt, steht noch nicht fest. Außerdem
verändert sich auch das bisherige Wahlfach Hörfunk. Abgelöst wird es vom
neuen Wahlfach Crossmedia-Journalismus, das Bachelorstudierende der
Geistes- und Sozialwissenschaften belegen können.
Den knapp 30 Studierenden, die derzeit noch nach der alten Studienordnung
ausgebildet werden, sichert Kater zu, ihren Master beenden zu können. Für
Einzelne, die etwas länger brauchen, werde es „maßgeschneiderte Lösungen“
geben. Wer sich für den neuen Studiengang interessiert, kann sich Anfang
nächsten Jahres dafür bewerben. Davor aber muss das Konzept noch ein paar
formale Hürden in der Universität passieren.
1 Dec 2017
## AUTOREN
Helke Ellersiek
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