| # taz.de -- Die Wahrheit: Das Schild | |
| > Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die | |
| > Leserschaft an einem Poem über ein im Wind wankendes Zeichen erfreuen. | |
| Bin aufgewacht nach flachem Schlaf. | |
| Es war, ich glaube, kurz vor vier. | |
| Da unten stand es, schlicht und brav, | |
| und hat sich nicht vom Fleck gerührt. | |
| Ein Schild. Es sagt uns klar und scharf, | |
| es weist so redlich darauf hin, | |
| dass hier kein Fahrzeug parken darf, | |
| weil Platz gebraucht wird. Das hat Sinn. | |
| Droht Strafe an und Kostenpflicht. | |
| Zu Recht! Der Möbelwagen muss | |
| ans Haus rangieren, möglichst dicht. | |
| Der Packer schleppt den Kram zu Fuß. | |
| Nur leider war der Umzug schon | |
| vor Wochen. Es ist lange her. | |
| Das Schild als Stehplatz-Schutzpatron | |
| beeindruckt keinen Parker mehr. | |
| Leicht zitternd wankt es ohne Halt. | |
| Der Wind bedrängt es fürchterlich. | |
| Du Waisenkind vom Schilderwald, | |
| wer kümmert sich denn nun um dich? | |
| Umweht in trostlos kalter Nacht. | |
| Und wär es mir nicht viel zu schwer, | |
| ich hätt es sicher hochgebracht, | |
| dann friert das Schild nicht gar so sehr. | |
| 16 Nov 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Holger Paetz | |
| ## TAGS | |
| Gedicht | |
| Umzug | |
| Gedicht | |
| Große Koalition | |
| Gedicht | |
| Pubertät | |
| Poesie | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Die Wahrheit: Wetter wüst | |
| Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Die Leserschaft darf sich an | |
| einem Poem über Kapriolen einer wechselhaften Jahreszeit erfreuen. | |
| Die Wahrheit: Das Flipperlied | |
| Donnerstag ist Gedichtetag: Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem | |
| über die Große Koalition und die Bundeskanzlerin erfreuen! | |
| Die Wahrheit: Seebad Sehnsucht | |
| Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Diesmal kann sich die | |
| Leserschaft an einem Poem über das Ostsee-Schmuckstück Binz erfreuen. | |
| Die Wahrheit: Die Pietät der Pubertät | |
| Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die | |
| Leserschaft an einem Poem über schwierige Jugendjahre erfreuen. | |
| Die Wahrheit: Es ist ein fremder Wille | |
| Am Gedichtetag der Wahrheit, darf sich die geneigte Leserschaft an einem | |
| Poem über die Maßlosigkeit erfreuen. |