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# taz.de -- Präsidentenwahl in Russland: Ein „echtes, nationales Referendum�…
> Die Journalistin Xenia Sobtschak tritt 2018 gegen Amtsinhaber Wladimir
> Putin an. Sie will die bisherigen Spielregeln ändern.
Bild: Xenia Sobtschak bei ihrer Pressekonferenz am Dienstag in Moskau
Berlin taz | „Ich bin keine professionelle Politikerin. Aber ich bin eine
Person, die seit vielen Jahren dem widerspricht, was in unserem Land
passiert“. Mit diesen Worten eröffnete die russische Journalistin Xenia
Sobtschak am Dienstag ihre Pressekonferenz in Moskau. In der vergangenen
Woche hatte sie bekannt gegeben, bei der Präsidentenwahl im März kommenden
Jahres [1][antreten zu wollen].
Die 35-Jährige will bei der Abstimmung dafür sorgen, dass die Stimme ihrer
Generation gehört wird. „Ich möchte, dass Menschen in meinem Alter, die
viel Energie haben, aktiv sind und am politischen Leben teilnehmen möchten,
dies tun können“, sagte Sobtschak. Ihr Wahlkampf steht unter dem Motto
„gegen alle“. Das passt, denn sie ist „gegen das, was in unserem Land
passiert“.
Die Wahl sieht Sobtschak als eine Plattform für eine friedliche Abstimmung
gegen die heutige Politik Russlands. „Wir müssen in jedes Fenster klettern,
wir müssen alles tun, damit uns man hören kann“, forderte sie. Die
bisherigen Wahlen seien eine „High-Budget-Show mit ziemlich geringer
Qualität“ gewesen. „Meine Aufgabe ist es, diese Show zu stoppen und neue
Regeln des Spiels zu etablieren“, sagt sie.
Mit ihrer Kandidatur sollen die kommenden Wahlen wieder ein „echtes
nationales Referendum werden, an dem sich Menschen beteiligen, die nicht
immer miteinander übereinstimmen, aber in einem anderen System leben
wollen. „Ich werde alles dafür tun, damit das ganze Land gehört wird“,
sagte Sobtschak.
## Wichtigster Partner
Die Ukraine bezeichnete sie als wichtigsten Partner Russlands. Es sei wohl
die wichtigste Aufgabe der Zeit, bald wieder normale Beziehungen zum
Nachbarn aufzubauen. Auch bezüglich der Krim vertritt Sobtschak Ansichten,
die Putin nicht gefallen dürften. „Aus der Sicht des Völkerrechts ist die
Krim ukrainisch. Wir haben gegen das Budapester Memorandum von 1994
verstoßen“, sagte sie.
Gerüchten, sie habe ihre Kandidatur angeblich mit der
Präsidentschaftsverwaltung abgestimmt, trat sie entgegen. „Ich habe nicht
um Erlaubnis gebeten. Ich bin eine unabhängige Person“.
Auf Präsident Wladimir Putin angesprochen, wird sie deutlich. „Für die
einen ist Putin ein Tyrann und Diktator, für die anderen ist er der
Herrscher, der das Land rettet und Russland stark gemacht hat. Für mich ist
Putin vor allem ein Mann, der meinem Vater in einer sehr komplizierten
Situation half und praktisch dessen Leben gerettet hat. „Ich werde Putin
nicht beleidigen“, sagte Sobtschak.
25 Oct 2017
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## AUTOREN
Femida Selimova
## TAGS
Russland
Wladimir Putin
Präsidentenwahl
Krim-Annexion
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Kreml.
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