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# taz.de -- Machtkampf in Kenia: Die Opposition kämpft weiter
> In vier Distrikten Westkenias wird die Wahl neu angesetzt. Politik und
> Kirchen befürchten Gewalt. Kommt es gar zu einer Teilung des Landes?
Bild: Oppositionsprotest in Nairobi am 26. Oktober
Nairobi taz | „Es ist vorbei“, hört man am Tag nach der Präsidentenwahl
häufig von erleichterten Kenianern. Aber es ist noch nicht vorbei. Am
Samstag werden in vier Distrikten Westkenias, Hochburg der Opposition, die
Wahlen erneut angesetzt, weil am Donnerstag aufgrund des aktiven Boykotts
der Opposition die Wahllokale geschlossen blieben.
Und wie schon am Donnerstag ist auch dann mit Gewalt zwischen Demonstranten
und der Polizei zu rechnen. „Wenn jemand versucht zu wählen, werden wir
sein Haus verbrennen“, drohte ein junger Mann vor der TV-Kamera.
Die vier Distriktgouverneure, alles Oppositionspolitiker, haben gesagt,
dass es bei ihnen keine Wahlen gibt. Auch lokale Kirchen wollen keine
Wahlwiederholung, weil sie fürchten, dass es nur Opfer gibt und keine
Wähler. Bei Protesten am Donnerstag waren drei Menschen ums Leben gekommen,
alle von der Polizei erschossen. Am Freitagnachmittag kam es wieder zu
Gewalt im westkenianischen Kisumu.
Ein paar Stunden vor der Wahl hatte Kisumus Gouverneur Anyang Nyong’o sogar
auf einer Pressekonferenz gesagt, er wolle „über die Möglichkeiten, Risiken
und Chancen der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Kenia“
diskutieren.
Es war das erste Mal, dass ein Oppositionspolitiker öffentlich mit der Idee
einer Teilung Kenias spielte. Nyong’o: „Wenn eine Regierung nicht den
Willen des Volkes ausführt, ist Rebellion gerechtfertigt. Sezession ist
gerechtfertigt.“
Sicher ist derweil, dass Präsident Uhuru Kenyatta die Wahl gewonnen hat.
Erste Zahlen geben ihm bis zu 98 Prozent – aber bei unter 35 Prozent
Wahlbeteiligung.
27 Oct 2017
## AUTOREN
Ilona Eveleens
## TAGS
Kenia
Uhuru Kenyatta
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