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# taz.de -- 30 Jahre Antifaschistisches Infoblatt: „Niemals den Chefredakteur…
> Das Antifaschistische Infoblatt feiert 30. Geburtstag. Aus dem
> fotokopierten Blättchen ist ein angesehenes Fachmagazin geworden. 10
> Fragen an die Redaktion.
Bild: Inzwischen auch im Netz vertreten: das „Antifaschistische Infoblatt“
Das [1][Antifaschistische Infoblatt (AIB)] feiert am Samstag sein
30-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde das Redaktionskollektiv 1987 als ein
„deutsch-türkisches“ Projekt in Berlin. Mit einem Preis von 2 DM ging das
vierteljährliche Heft an den Markt und entsprach optisch den damals
üblichen fotokopierten Blättchen aus der Autonomen-Szene. Heute ist das
anders. Nicht nur die Postleitzahl ist eine neue, die anfänglich stetige
Übersetzung ins Türkische ist weggefallen, dafür findet man im Inhalt
tiefgehende Recherchen, Hintergrundinformationen und Einordnungen der
rechten Szene.
Während die Expertise der Redaktion und ihrem bundesweiten
KorrespondentInnen-Netzwerk von vielen geschätzt wird und sich auch seriöse
Medien auf die Recherchen beziehen, darf [2][auf Wikipedia] natürlich nicht
der Verweis von einem ehemaligen Verfassungsschutz-Mitarbeiter fehlen, der
darin ein „einschlägiges Publikationsorgan“ des „Linksextremismus“ seh…
will. Das kann man verschmerzen, meint die AIB-Redaktion.
1. 3 Dinge die ihr noch niemals getan habt
Wir hatten noch nie das komplette Heft im Vierfarbdruck; einem
Chefredakteur guten Morgen gewünscht haben wir auch noch nicht – und werden
wir auch nie – denn wir sind ein ehrenamtliches Redaktionskollektiv. Unsere
Arbeit haben wir leider auch noch nicht überflüssig gemacht.
2. 3 Highlights aus 30 Jahren AIB
Die Mitherausgabe des Buchs „White Noise“ über die internationale
Neonazi-Musik-Szene war für uns definitiv ein Highlight. Auch die
umfangreiche Überführung unserer alten und aktuellen Ausgaben auf unsere
Homepage und gleichzeitig der Erhalt des gedruckten AIBs trotz „Krise der
Printmedien“. Unsere Partys und Jubiläumskonzerte waren für uns auch
eigentlich immer ein großer Spaß und insofern Erfolge.
3. Die 3 besten Titelseiten
Der christlich-fundamentalistische Cover-Boy, unsere erste Ausgabe und der
Roller bei der Rocker-Ausgabe.
4. 3 Sachen die verboten gehören
Der Verfassungsschutz, aus diversen Gründen, wie wir regelmäßig im Heft
begründet haben. AIB-Abokündigungen und die Kommentarfunktion bei
indymedia. 😉
5. 3 Sachen die verboten sind, aber erlaubt gehören
Ganz aktuell linksunten.indymedia.org, aber auch alte Sachen wie die
Zeitschrift Radikal. Zudem sind im Rahmen antifaschistischer Aktivitäten
viel zu viele Dinge verboten, die eigentlich erlaubt sein sollten, wie wir
in unserer Rubrik „Staat und Repression“ regelmäßig feststellen.
6. 3x NEEEIN!
Da fallen uns spontan drei typische Probleme aus unserem Büroalltag ein:
Unbekannt verzogen, Auslandsporto und Zur-Habe-Nahme, also wenn Gefängnisse
unseren inhaftierten Abonnent_innen die Ausgabe nicht aushändigen wollen…
7. 3x los jetzt hier!! (Das sollte unbedingt jede_r tun)
Drei Antworten sind dafür eigentlich nicht ausreichend. Unser Heft lesen,
sich mit uns, untereinander und anderen austauschen, wie wir dem aktuellen
Rechtsruck am Besten begegnen können und natürlich uns weiterempfehlen
wären vielleicht Dinge, die jetzt jede_r tun sollte.
8. 3 Dinge, die sich seit eurer Nullnummer verändert haben
Vieles hat sich verändert in der Zeit, nicht nur die Briefmarken und die
Postleitzahl unsere Redaktionsadresse. Wir haben diverse rechte
Gruppierungen, Parteien und Protagonisten kommen und gehen sehen. In den
90ern hatten wir auch ein antifaschistisches Nottelefon (Samstag 16-20
Uhr), für Informationen aus der Bevölkerung.
9. 3 inhaltliche Debatten, die eure Redaktion begleiten
Die ganze Debatte um Aus- und UmsteigerInnen aus der Naziszene ist da auf
jeden Fall zu nennen, aber auch Diskurse um Antifa-Bündnispolitik, die
Antifa in der Krise, die Auseinandersetzungen um den richtigen Umgang nach
Rostock-Lichtenhagen oder kürzlich nach Heidenau und andere solcher
Diskussionen die bei uns nicht nur im Heft Platz finden, sondern auch
innerhalb der Redaktion regelmäßig diskutiert wurden. Aber auch so profane
Sachen wie das Rauchen bzw. Nichtrauchen bei der Arbeit begleiten uns
regelmäßig.
10. 3x Zukunftsausblick, wie geht es weiter mit dem AIB
Vielleicht 60, 90 und wenn nötig auch 120 Jahre AIB sowohl als Print wie
auch Online, wenn die gesellschaftlichen Verhältnisse uns bis dahin nicht
überflüssig gemacht haben. Aber wir arbeiten dran. 😉
30 Sep 2017
## LINKS
[1] https://www.antifainfoblatt.de/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Antifaschistisches_Infoblatt
## AUTOREN
STEFANIE BAUMEISTER
## TAGS
Antifaschismus
Zeitschriften
Hans-Georg Maaßen
Schwerpunkt HoGeSa
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