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# taz.de -- Einsatz für Deniz Yücels Freilassung: Anzeigen und Stellung nehmen
> David Kaye, UN-Sonderbeauftragter, setzt sich beim Europäischen
> Gerichtshof für Menschenrechte für Deniz Yücel ein. Axel Springer will
> DAX-Konzerne mobilisieren.
Bild: Yücel hatte Beschwerde gegen seine Inhaftierung in der Türkei beim Euro…
Berlin dpa/epd | Der Medienkonzern Axel Springer will zusammen mit weiteren
deutschen Unternehmen Druck auf die Türkei machen, um eine Freilassung des
Welt-Korrespondenten Deniz Yücel und anderer Inhaftierter aus Deutschland
zu erreichen. Verlagschef Mathias Döpfner hat die Vorstandschefs der 30
Dax-Konzerne angeschrieben, um sie als Unterstützer für einen
Anzeigenaktion in türkischen Medien zu gewinnen.
„Deniz Yücel ist ungewollt die Symbolfigur für die Abkehr der Türkei von
freiheitlichen und demokratischen Werten geworden“, heißt es in einer
Stellungnahme des Medienhauses. Die Aktion komme zustande, wenn sie von
mehr als der Hälfte der angefragten Konzerne unterstützt wird. Die
Reaktionen seien bisher zurückhaltend. So fürchteten Unternehmen
Repressionen für ihre Mitarbeiter in der Türkei.
Die Axel Springer SE betonte dagegen, es gebe von „einigen dieser
Unternehmen“ bereits eine positive Resonanz. Man hoffe sehr, „dass genügend
deutsche Unternehmen, deren Erfolg auf freiheitlichen Werten beruht, die
Anzeige inhaltlich unterstützen“. Die Anzeige richte sich nicht gegen die
Türkei oder die türkischen Bürger, betonte Axel Springer.
Die Botschaft sei einfach, klar und deutlich: „Rechtsstaatlichkeit, die
Wahrung von Grundrechten und Pressefreiheit sind essentiell für den
Wirtschaftsstandort Türkei. Fehlen diese demokratischen Grundlagen, leidet
die Wirtschaft.“
## 54 Deutsche in türkischer Haft
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin befinden sich aktuell 54
Deutsche in türkischer Haft. In elf Fällen geht das Ministerium von
politischen Gründen für die Festnahme aus.
In das Verfahren um Deniz Yücel greift nun auch der UN-Sonderbeauftragte
für die Meinungsfreiheit ein. In einem Schreiben von dieser Woche, das der
Welt vorliegt, nimmt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den
Antrag des US-Amerikaners David Kaye an, eine Stellungnahme im Verfahren zu
Yücels Beschwerde vor dem Gericht abzugeben. Der Straßburger
Menschenrechtsgerichtshof setzte Kaye eine Frist bis zum 23. Oktober für
die Einreichung.
Yücel hatte im April Beschwerde gegen seine Inhaftierung in der Türkei beim
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht. Die fortdauernde
Einzelhaft verstoße unter anderem gegen die Meinungs- und Pressefreiheit
sowie das Verbot von Folter und unwürdiger Behandlung in der Haft, wie sie
in der Europäischen Menschrechtskonvention niedergelegt sind. Auch die
Türkei hat die Konvention als eines der ersten Mitglieder des Europarates
unterzeichnet. Der Gerichtshof wacht über die Einhaltung der Konvention in
den 47 Mitgliedsländern des Rates.
Stellungnahmen hatten auch der Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils
Muiznieks, sowie mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen
angekündigt, darunter „Reporter ohne Grenzen“ und der Schriftstellerverband
PEN International.
17 Sep 2017
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