# taz.de -- Chefposten bei Fahrdienstvermittler: Expedia-Chef geht zu Uber | |
> Laut Insidern wird Dara Khosrowshahi neuer Chef bei Uber. Er folgt auf | |
> Travis Kalanick, der wegen sexueller Belästigung und Diskriminierung | |
> gehen musste. | |
Bild: War seit 2005 Vorstandsvorsitzender des Online-Reisebüros Expedia: Dara … | |
SAN FRANCISCO/WASHINGTON rtr/dpa | Der Fahrdienstvermittler Uber hat einen | |
neuen Chef gefunden. Insidern zufolge übernimmt der Vorstandsvorsitzende | |
des Online-Reiseanbieters Expedia, Dara Khosrowshahi, das Amt. Der | |
iranisch-amerikanische Manager folgt damit dem umstrittenen Uber-Mitgründer | |
Travis Kalanick. | |
Kalanick hatte den den Chefposten im Juni [1][nach einer Reihe von | |
Skandalen], bei denen es auch um sexuelle Belästigung und Diskriminierungen | |
ging, niedergelegt. Der größte Uber-Investor Benchmark Capital verklagte | |
ihn sogar wegen angeblicher Misswirtschaft und Täuschung. Machtkämpfe im | |
Verwaltungsrat erschwerten die Suche nach einem Nachfolger. | |
Kalanick hatte das 2009 in San Francisco gegründete Unternehmen durch | |
seinen streitbaren Führungsstil geformt. Uber, zwischenzeitlich mit 68 | |
Milliarden Dollar das wertvollste Startup-Unternehmen der Welt, hat | |
weltweit die Taxibranche aufgeschreckt. Das aggressive Geschäftsgebaren der | |
Firma zog zahlreiche Klagen nach sich. Zudem sorgte eine Reihe von | |
Skandalen für Aufsehen – von einer Firmenkultur, die von Diskriminierung | |
und sexueller Belästigung geprägt ist, bis hin zu Ermittlungen des | |
US-Justizministeriums wegen Verstößen gegen Regulierungsvorschriften. | |
Khosrowshahi steht nun vor der Aufgabe, Uber wieder auf Kurs zu bringen und | |
nach sieben Jahren mit Verlusten profitabel zu machen. Der 48-jährige, der | |
1978 als Kind mit seinen Eltern nach der iranischen Revolution in die USA | |
kam, stand seit zwölf Jahren an der Spitze von Expedia. Seit 2012 konnte er | |
den Umsatz des Online-Reiseanbieters auf rund 8,8 Milliarden Dollar mehr | |
als verdoppeln. Im vergangenen Jahr kam die Gesellschaft auf einen | |
Nettogewinn von knapp 282 Millionen Dollar. 2015 war Khosrowshahi der am | |
besten bezahlte Vorstandschef in Amerika, vor allem wegen Aktienoptionen. | |
Er sitzt auch im Verwaltungsrat der New York Times. | |
## Auch HP- und GE-Chef im Rennen | |
Uber selbst wollte am Sonntag noch nicht bekanntgeben, auf wen die Wahl | |
gefallen ist. Das Direktorium habe sich für einen Kandidaten entschieden, | |
zunächst sollten aber die Mitarbeiter informiert werden, erklärte eine | |
Sprecherin. Expedia wollte sich nicht äußern, Khosrowshahi war zunächst | |
nicht für eine Stellungnahme erreichbar. | |
Von Khosrowshahi war bislang nicht bekannt gewesen, dass er zu den | |
Kandidaten für den Uber-Chefposten gehört. Mit der Sache vertrauten | |
Personen zufolge soll auch die Vorstandschefin des IT-Unternehmens Hewlett | |
Packard, Meg Whitman, im Rennen gewesen sein, auch wenn sie offiziell ein | |
Interesse an dem Job bestritten hatte. Der Chairman von General Electric, | |
Jeff Immelt, hatte erklärt, nicht länger an dem Posten interessiert zu | |
sein. | |
28 Aug 2017 | |
## LINKS | |
[1] /!5420226/ | |
## TAGS | |
Uber | |
Taxi-App | |
sexuelle Belästigung | |
USA | |
Sexismus | |
Uber | |
Uber | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Vorwürfe gegen Uber-Fahrer in den USA: Mehr als 100 sexuelle Übergriffe | |
Mindestens 103 Übergriffe durch Uber-Fahrer wurden in den letzten vier | |
Jahren in den USA dokumentiert. Uber postet ein Präventionsvideo. | |
Sexismus in der US-Hightech-Industrie: Der Kampf gegen Belästigung | |
Zahlreiche Frauen machen ihre Erfahrungen mit Sexismus in Technikfirmen | |
öffentlich. Doch ist Silicon Valley in der Lage, sich zu ändern? | |
Unternehmenskultur im Silicon Valley: Uber and out | |
Travis Kalanick ist als Uber-Chef zurückgetreten. Schade. Ein besseres | |
Beispiel für den Arschlochkapitalismus des Silicon Valley gibt es kaum. | |
Interne Ermittlungen bei Uber: 20 Mitarbeiter gefeuert | |
Uber reagiert auf die Vorwürfe wegen Diskriminierung, Belästigung, Sexismus | |
und Mobbing. Mitarbeiter werden entlassen, abgemahnt und in Schulungen | |
geschickt. |