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# taz.de -- Kolumne Leipziger Vielerlei: Metropolenträume 2.0
> Durch die Woche in Leipzig mit einem EC-Karten-fähigen Ticketautomaten,
> dem Stadtentwicklungskonzept und einem Gangster-Rapper.
Bild: Versuchen Sie niemals, diesem Mann seine Sonnenbrille zu klauen. Das gibt…
Alle Leipziger mit Weltstadtambitionen dürfen sich freuen: Die Stadt wächst
immer noch, um 13.000 Menschen allein im letzten Jahr. Bis 2030 sollen laut
Prognosen aus den derzeit 580.000 Einwohnern 720.000 werden. Damit Leipzig
auf diesem Weg nicht vom heiligen Dreiklang des Stadtmarketings – Mehr
Arbeit! Mehr Internationalität! Mehr Lebensqualität! – abweicht, wurde das
neue Stadtentwicklungskonzept erarbeitet.
Es soll Stadt und Verwaltung für die kommenden fünf Jahre Orientierung
bieten. Fünfjahresplan – na, klingelt da was? Richtig, das sind die Dinger,
deren Zielvorgaben schon vor 50 Jahren regelmäßig verfehlt wurden. Und
warum das Konzept „Leipzig 2030“ heißt, wenn es eh alle paar Jahre erneuert
wird, weiß wohl nur der Allmächtige, OBM Jung, selbst.
„Think big“, dachten sich wohl auch die Leipziger Verkehrsbetriebe: Leipzig
bekommt neue Ticketautomaten! Und was die Dinger nicht alles können. Sogar
mit EC- und Kreditkarte kann man dann bezahlen. Vor lauter Freude könnte
man glatt vergessen, dass die Umstellung schon für 2016 geplant war. Aber
geschenkt. Noch in diesem Herbst (!) werden die ersten drei (!!) Prototypen
auf dem Leipziger Innenstadtring installiert, bis Ende des Jahres auch alle
anderen Automaten (!!!) erneuert. Weltstadt eben.
Dass Leipzig nun endgültig auf dem Weg zur Metropole ist, beweist auch die
erste Verurteilung eines Gangster-Rappers. Kollegah, seines Zeichens
„Westdeutschlands King“, hat im März beim Tour-Auftakt in Leipzig, ohne mit
der Wimper zu zucken, das Taschengeld ostdeutscher Jugendlicher
eingesammelt.
Dass einer von ihnen im Tausch dafür seine Sonnenbrille haben wollte, ging
ihm dann aber doch zu weit: Fußtritt, Kinnhaken, fertig. Don’t mess with
The Boss,verstehste? Verstand das Amtsgericht leider gar nicht und
verurteilte Felix Blume, wie der „Imperator“ bürgerlich heißt, wegen
Körperverletzung zu einer Strafzahlung von 18.000 Euro.
27 Aug 2017
## AUTOREN
Nadja Mitzkat
## TAGS
Schwerpunkt taz Leipzig
Metropolen
Stadtentwicklung
ÖPNV
Deutscher Hip Hop
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