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# taz.de -- Sigmar Gabriel in Libyen: Mal nach dem Rechten schauen
> Der Außenminister will Gespräche mit der international anerkannten
> Übergangsregierung führen und sich über die Flüchtlingslage informieren.
Bild: Wann Libyen wieder frei sein wird und was „Freiheit“ genau bedeutet, …
Tripolis dpa | Außenminister Sigmar Gabriel ist zu einem überraschenden
Besuch im nordafrikanischen Krisenstaat Libyen eingetroffen. Er will dort
Gespräche mit der international anerkannten Übergangsregierung führen und
sich über die Flüchtlingslage informieren.
Von der libyschen Küste aus gelangt der größte Teil der Flüchtlinge aus
Afrika über das Mittelmeer nach Europa. Allein in den ersten fünf Monaten
des Jahres waren es rund 60.000 Menschen – 26 Prozent mehr als ein Jahr
zuvor. Etwa 1.700 Flüchtlinge ertranken in dieser Zeit auf dieser
Mittelmeerroute.
Der Besuch Gabriels wurde aus Sicherheitsgründen bis zur Ankunft geheim
gehalten. Der Außenminister flog mit einer Transportmaschine der Bundeswehr
vom sizilianischen Militärstützpunkt Sigonella nach Tripolis. Da es keine
regulären internationalen Truppen in Libyen gibt, gilt der Besuch als
besonders gefährlich. Auch fast alle internationalen Organisationen haben
das Land verlassen; die meisten Botschaften in Tripolis sind geschlossen.
Seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers
Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Bürgerkriegschaos. Drei
Regierungen reklamieren die Macht für sich, ihr Einfluss ist jedoch lokal
begrenzt. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Regierung von
Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch hat kaum Kontrolle über die Hauptstadt
Tripolis hinaus. Sie konkurriert mit einer selbst ernannten „Regierung der
nationalen Rettung“ um die Macht.
Hinzu kommt der umstrittene, aber militärisch mächtige General Chalifa
Haftar, der die Unterstützung des Parlaments in Ost-Libyen hat und immer
weiter in Richtung Tripolis marschiert.
8 Jun 2017
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Libyen
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