# taz.de -- Klostergärtnerin übers Schneckentöten: „Es ist nie schön“ | |
> Auch Nonnen sind nicht davor gefeit, dass Schnecken ihre Erdbeeren | |
> anknabbern. Ein Dilemma! Eine Benediktinerin erklärt ihre Gartenethik. | |
Bild: Hungrige Viecher: eine Nacktschnecke beim Apfel-Dinner | |
taz.am wochenende: Schwester Christa, in Ihrem Klostergarten gibt es | |
Schnecken, die müssen weg. Wie machen Sie das? | |
Schwester Christa: Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir seit einigen | |
Jahren immer weniger Schnecken haben und wir eigentlich gar nichts mehr | |
gegen die tun müssen. | |
Wie das? | |
Wir haben viele weggefangen, indem wir zwischen die Reihen | |
Wellpappestreifen oder angerottete Bretter gelegt haben. Da verkriechen sie | |
sich gerne drunter. Morgens haben wir sie abgeschabt und entsorgt oder den | |
Vögeln hingestellt. Aber es ist ja beides irgendwie … | |
… schwierig. | |
Wir haben sie manchmal mit heißem Wasser übergossen, damit sie ganz schnell | |
tot sind. Aber es ist nie schön. | |
Man muss den Schnecken bestialisch den Garaus zu machen. Wie rechtfertigen | |
Sie das vor sich? | |
Damit, dass sie in der Natur von Vögeln aufgepickt oder von Laufkäfern | |
gefressen werden. Wenn man biologisch anbaut und eine große Vielfalt im | |
Garten hat, dann gibt es viele natürliche Feinde, die das regulieren, weil | |
sie die Schneckeneier fressen oder kleine Schnecken. Bei uns ist nach und | |
nach ein Gleichgewicht entstanden, so dass wir nicht mehr eingreifen | |
müssen. Aber wir mussten es tun, um das Gleichgewicht herzustellen. Dann | |
kann jeder Gartenbewohner dort Raum für sich finden. | |
Schnecken mögen Erdbeeren. | |
Da kann man durch Mulchen mit Stroh etwas machen. Da bleiben die Schnecken | |
unter dem Stroh und die Beeren werden nicht aufgefressen. | |
Haben Sie die Schnecken nach einem Massaker mit ins Abendgebet | |
eingeschlossen? | |
Ich mache das nicht gern und ich brauche das auch nicht mehr zu machen, das | |
ist schön. Aber es ist für mich keine große Belastung gewesen. | |
18 Jun 2017 | |
## AUTOREN | |
Felix Zimmermann | |
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