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# taz.de -- Wahl in Algerien: Urnengang mit Negativ-Rekord
> Die Regierungskoalition in Algerien hat ihre absolute Mehrheit
> verteidigt. Stärkste Partei wurde erneut die FLN des kranken Präsidenten
> Bouteflika.
Bild: Im Rollstuhl zur Wahlurne: Präsident Bouteflika bei einem seiner seltene…
Algier afp | Bei der Parlamentswahl in Algerien hat die Regierungskoalition
ihre absolute Mehrheit verteidigt. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge bleibt
die seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962 regierende Nationale
Befreiungsfront (FLN) von Präsident Abdelaziz Bouteflika mit 164 Sitzen
stärkste Partei, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte.
Zweitstärkste Fraktion wurde mit 97 Sitzen ihr Juniorpartner, die
Sammlungsbewegung für Demokratie (RND).
Zwei islamistische Listen gewannen zusammen 48 Mandate. Von den Parteien
der Demokratiebewegung erlangte keine die erforderlichen 21 Sitze für die
Bildung einer Fraktion.
Die Wahlbeteiligung betrug 38 Prozent und war damit noch niedriger als im
Jahr 2012 mit rund 43 Prozent. Bei der Wahl waren am Donnerstag 23
Millionen Stimmberechtigte aufgerufen, die 462 Abgeordneten der
Nationalversammlung des nordafrikanischen Landes zu bestimmen.
Angesichts des großen Unmuts in der Bevölkerung über soziale Missstände,
Korruptionsvorwürfe im Wahlkampf und nicht gehaltene Versprechen der
Regierung war mit einer niedrigen Wahlbeteiligung gerechnet worden. Zur
Zeit macht Algerien wegen gesunkener Ölpreise eine schwere Finanzkrise
durch.
Große Teile der Bevölkerung leiden unter Wohnungsnot, unzureichender
Gesundheitsversorgung und hoher Arbeitslosigkeit. Die Hälfte der rund 40
Millionen Einwohner Algeriens ist unter 30 Jahre alt. Jeder dritte junge
Mensch im Land hat keine Arbeit.
Seit geraumer Zeit gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand des
80-jährigen Präsidenten Bouteflika, der sich seit Jahren nur selten in der
Öffentlichkeit zeigt. Erst im Februar war ein Besuch von Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) bei Bouteflika wegen einer „akuten Bronchitis“
kurzfristig abgesagt worden.
5 May 2017
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Algerien
Parlamentswahl
Abdelaziz Bouteflika
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