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# taz.de -- Saurier im Berliner Naturkundemuseum: Tristan hatte Zahnweh
> Ein Forscherteam will anhand der Zähne des T-Rex herausfinden, was die
> Riesenechse fraß. Sicher ist schon: Er hatte wohl heftige Zahnschmerzen.
Bild: Bohrende Fragen: Die Zähne von Tristan werden untersucht
Berlin (dpa) | Die Zähne des beliebten Berliner Dino-Skeletts Tristan Otto
sollen Forschern Aufschluss über die Essgewohnheiten des Urzeit-Tiers
bringen. Ein Team hat sich am Freitag unter den Augen der Besucher im
Berliner Naturkundemuseum am Unterkiefer des Tyrannosaurus rex zu schaffen
gemacht. Mit einem Spezialbohrer entnahmen sie zwei besonders gut
erhaltenen Zähnen einige winzige Proben, wie die Saurierspezialistin des
Naturkundemuseums, Daniela Schwarz, sagte.
Die Proben des schwarzen Fossils sollen aufwendig untersucht werden. Denn
die Forscher, darunter auch Spezialisten aus dem niederländischen Leiden,
haben einige Fragen: Was genau fraß der Dino? Aß er nur Fleisch oder
verschlang er auch Knochen? Bot sich ihm je nach Saison unterschiedliche
Kost? Bewältigte er größere Wanderungen? Wie lebte er in seinem Lebensraum?
Um an diese Informationen zu gelangen, hoffen die Wissenschaftler auf
sogenannte Isotopenuntersuchungen. Die Zähne kommen ins Spiel, weil sich
aus ihrer Zusammensetzung so manche Erkenntnisse gewinnen lassen.
Spezialisten analysieren dazu etwa das Verhältnis von Variationen
chemischer Elemente im Zahnschmelz, wie Schwarz erläuterte. Denn die
Zusammensetzung dieser Isotope variiert an unterschiedlichen Orten auf der
Erde.
Um Schlüsse über Tristans Leben ziehen zu können, werden die Zahnproben
auch mit denen anderer Fossilien und heute lebender Tiere abgeglichen, so
Schwarz. Ergebnisse erwartet sie frühestens in einigen Monaten.
Das gut erhaltene Skelett des 12 Meter langen und 4 Meter großen T.rex aus
der Oberkreidezeit zog seit Dezember 2015 mehr als eine Million Besucher
ins Berliner Naturkundemuseum.
Gleichzeitig forschen Wissenschaftler an dem seltenen Original. Sie fanden
zum Beispiel heraus, dass Tristan zu Lebzeiten wohl unter heftigen
Zahnschmerzen litt. Wahrscheinlich hatte er einen Tumor im Kiefer. Die
Beißkraft des Dinos war dennoch enorm: Jeder der 50 Zähne wurde mit einem
Druck von 5 Tonnen in die Beute getrieben.
Private Sammler haben dem Museum das mehr als 65 Millionen Jahre alte
Skelett für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Gefunden wurde es im
US-Bundesstaat Montana. Ob der T.rex männlich oder weiblich war, ist nicht
bekannt. Benannt ist er nach den Söhnen der Eigentümer.
31 Mar 2017
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