Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach dem Anschlag in London: Intensive Suche nach dem Motiv
> Neun Verdächtige befinden sich nach dem Anschlag vom Mittwoch inzwischen
> in Polizeigewahrsam. Noch immer ist offen, ob der Täter allein handelte.
Bild: Muss noch viel beschlagnahmtes Material durchsuchen: Polizeisprecher Mark…
London ap | Auf der Suche nach dem Motiv des Attentäters von London
untersucht die britische Polizei große Mengen Material, das bei Razzien im
ganzen Land beschlagnahmt worden ist. Die Ermittler gaben am Freitag
weitere Details zu dem Angreifer bekannt, der sich radikalisiert und am
Mittwoch das Parlament angegriffen hatte. Zudem wurden zwei weitere
Verdächtige festgenommen, wie Mark Rowley, der Chef der
Anti-Terror-Abteilung mitteilte. Er sprach von „bedeutenden“ Festnahmen.
Insgesamt befinden sich damit neun Menschen im Zusammenhang mit dem
Anschlag in Gewahrsam.
Die Festnahmen erfolgten den Angaben zufolge in Zentralengland und im
Norden des Landes. Ermittler haben 21 Grundstücke in London, der
zentralenglischen Stadt Birmingham und in Wales durchsucht. Rowley sagte,
es seien 2.700 Gegenstände bei den Durchsuchungen beschlagnahmt worden,
„darunter massive Mengen Computerdatenmaterial“. Zudem sei Kontakt zu 3.500
Augenzeugen hergestellt worden.
Der mutmaßliche Angreifer Khalid Masood soll am Mittwoch zunächst mit einem
Auto auf der Westminster Bridge Passanten überfahren und anschließend einen
Polizisten vor dem Parlament mit Messerstichen tödlich verletzt haben,
bevor er erschossen wurde. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte
den Anschlag des 52-Jährigen für sich.
Nach Polizeiangaben wurden neben dem Polizeibeamten, der am Parlament
starb, drei Zivilisten auf der Brücke getötet. Dabei handelte es sich um
einen US-Amerikaner und zwei Briten. Zuletzt starb am Donnerstag im
Krankenhaus ein 75-jähriger Mann aus dem Süden Londons. DAmit erhöhte sich
die Zahl der Anschlagsopfer auf vier. Mehr als 50 Menschen verschiedener
Nationalitäten wurden verletzt, 31 von ihnen mussten im Krankenhaus
behandelt werden.
Rowley sagte, zwei Polizisten hätten sich erhebliche Verletzungen
zugezogen. Auch zwei weitere Personen befinden sich in kritischem Zustand,
eine davon ist lebensbedrohlich verletzt.
## Gab es Unterstützer?
Der mutmaßliche Attentäter kam laut Polizei 1964 im Süden Englands als
Adrian Russel Ajao zur Welt. Er hatte zuletzt in Birmingham gewohnt, wo
mehrere Grundstücke von der Polizei durchsucht worden sind. Nach
Polizeiangaben nutzte Masood mehrere andere Namen. Zudem wurde er zwischen
1983 und 2003 wegen Verstößen wie Körperverletzung und Besitz einer
Angriffswaffe verurteilt.
Die Polizei glaubt, dass Masood alleine handelte. Doch untersuche sie, ob
er „vollkommen alleine, inspiriert von terroristischer Propaganda handelte
oder ob andere ihn ermutigt, unterstützt oder angeleitet haben“, sagte
Rowley. Die neun Personen, die sich noch in Gewahrsam befinden, werden
verdächtigt, Terrorakte vorbereitet zu haben. Die Terrormiliz „Islamischer
Staat“ hatte am Donnerstag den Anschlag für sich reklamiert.
24 Mar 2017
## TAGS
London
Terrorismus
Großbritannien
Großbritannien
Terroranschlag
London
London
Schwerpunkt Islamistischer Terror
London
London
## ARTIKEL ZUM THEMA
Anschlagspläne in Großbritannien: Anti-Terror-Einsatz und Festnahmen
Bei Polizeiaktionen in London wurden sechs Terrorverdächtige festgenommen.
Eine Frau wurde angeschossen, die Hausdurchsuchungen dauern an.
Nach dem Attentat in London: Kein Hinweis auf IS-Verbindung
Die Polizei sieht keinen Hinweis auf Verbindungen des Attentäters zum IS
oder eine Radikalisierung in Haft – wohl aber ein „Interesse für Dschihad�…
Nach dem Anschlag in London: Zehn Personen festgenommen
Die britische Polizei beschuldigt sie, das Attentat geplant zu haben.
Unterdessen erlag ein fünftes Opfer seinen Verletzungen. Der Täter ist ein
52-jähriger Brite.
Anschlag in London: „Soldat“ des „Islamischen Staates“?
War der Londoner Attentäter angeleitet oder lediglich angestachelt? Der IS
reklamiert den Anschlag in Westminster für sich. Was heißt das?
London nach dem Anschlag: „Get up and carry on“
Ruhe bewahren, lautet das Motto nach dem Attentat. Der Alltag läuft weiter,
der Verkehr ist weniger dicht, nur das Parlament bleibt abgesperrt.
Ermittlungserfolge nach London-Anschlag: Täter war Geheimdiensten bekannt
Amak, das Sprachrohr des IS, teilte am Donnerstag mit, dass die Terrormiliz
sich zu dem Anschlag bekennt. Die Echtheit der Nachricht ließ sich noch
nicht überprüfen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.