| # taz.de -- Todesstrafe auf den Philippinen: Wiedereinführung rückt näher | |
| > Das philippinische Unterhaus hat die Wiedereinführung der Todesstrafe | |
| > gebilligt. Nun muss das Gesetz noch durch den vom Duterte-Lager | |
| > dominierten Senat. | |
| Bild: Protest gegen die Todesstrafe: Katholiken demonstrieren Mitte Februar in … | |
| Manila afp/taz | Auf den Philippinen ist die Wiedereinführung der | |
| Todesstrafe einen entscheidenden Schritt näher gerückt. Im Unterhaus wurde | |
| der entsprechende Gesetzentwurf am Mittwochabend in zweiter Lesung | |
| gebilligt. „Wir haben die schwierigste Hürde genommen“, sagte der | |
| Abgeordnete Reynaldo Umali. | |
| Für die kommende Woche ist die letzte und abschließende Lesung geplant, | |
| allerdings ohne Debatte, weshalb die Verabschiedung als Formalie gilt. | |
| Danach muss das Gesetz noch durch den Senat, dem Oberhaus des Parlaments. | |
| Dort hatte Anfang der Woche das Duterte-Lager die Opposition [1][weitgehend | |
| entmachtet]. | |
| Die Wiedereinführung der Todesstrafe ist eines der Hauptanliegen von | |
| Präsident Rodrigo Duterte, der einen unerbittlichen Kampf gegen | |
| Drogenkriminelle führt. Seit seinem Amtsantritt im Juni wurden bereits mehr | |
| als 2.550 Menschen im Drogenkrieg von der Polizei getötet. Mindestens 4.000 | |
| weitere starben unter ungeklärten Umständen. | |
| Nach dem Gesetzentwurf, soll auf Vergewaltigung, Mord sowie auf Import, | |
| Herstellung und Handel mit Drogen die Todesstrafe stehen. Drogenbestitz | |
| würde mit lebenslanger Haft bestraft. Auch sollen Kinder ab neun Jahren wie | |
| Erwachsene bestraft werden können. | |
| Die katholische Kirche und Menschenrechtsaktivisten haben wiederholt | |
| scharfe Kritik an dem Vorhaben geäußert. Jerome Secillano, ranghohes | |
| Mitglied der Katholischen Bischofskonferenz, nannte das Votum im Unterhaus | |
| eine „unmenschliche, beschämende und offensichtlich respektlose“ | |
| Entscheidung. | |
| Die Philippinen hatten die Todesstrafe 2006 nach einer langen Debatte | |
| abgeschafft. Vor allem die katholische Kirche, der 80 Prozent der | |
| Philippiner angehören, hatte für die Abschaffung gekämpft. | |
| 2 Mar 2017 | |
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