# taz.de -- Krieg in Syrien: Assads Armee rückt auf Palmyra vor | |
> Die Dschihadisten des IS ziehen sich nach Angaben von Akitivisten aus der | |
> Stadt zurück. Doch die Stadt soll vermint sein. Auch Selbstmordattentäter | |
> seien dort. | |
Bild: Zerstörung in Palmyra | |
BEIRUT afp | Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben | |
von Aktivisten große Teile der syrischen Wüstenstadt Palmyra aufgegeben. | |
Die IS-Kämpfer zogen sich nach heftigen Kämpfen gegen die Regierungstruppen | |
in einen westlichen Stadtteil zurück, wie die Syrische Beobachtungsstelle | |
für Menschenrechte am Donnerstag erklärte. Die Dschihadisten hätten aber in | |
der ganzen Stadt Minen deponiert und in den östlichen Stadtteilen | |
Selbstmordattentäter zurückgelassen. | |
Daher sei es den Regierungstruppen noch nicht gelungen, in das Stadtzentrum | |
und die östlichen Stadtteile vorzudringen. Die syrische Armee war nach | |
Angaben der Beobachtungsstelle am Mittwochabend in die von der IS-Miliz | |
gehaltene Stadt eingerückt. Die Armee rückte demnach in ein Viertel im | |
Westen Palmyras vor und brachte einen Teil des Gebiets unter ihre | |
Kontrolle. | |
Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien, | |
von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen. Syrische | |
Staatsmedien berichteten ebenfalls, dass die Armee wichtige Gebiete in der | |
Umgebung der Stadt kontrolliere. | |
Die syrische Armee versucht seit Wochen mit russischer Unterstützung, die | |
Wüstenstadt in der Provinz Homs mit Bodentruppen und Luftangriffen | |
einzunehmen. Palmyra zählt seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die | |
IS-Miliz hatte die Stadt erstmals im Mai 2015 eingenommen. Nach ihrer | |
Vertreibung durch die syrische Armee im März vergangenen Jahres eroberte | |
der IS die Stadt im Dezember erneut. | |
Während ihrer Herrschaft zerstörten die IS-Kämpfer dort zahlreiche | |
einzigartige Kulturgüter, [1][darunter den berühmten Baal-Tempel], den | |
prachtvollen Triumphbogen und mehrere antike Grabtürme. Auf Mitte Februar | |
veröffentlichten Bildern der russischen Armee waren weitere | |
[2][Zerstörungen am Tetrapylon] zu erkennen, einem aus vier Türmen | |
bestehenden Monument mit 16 Säulen vom Ende des 3. Jahrhunderts. Die UNO | |
stufte diese Zerstörungen als „Kriegsverbrechen“ ein. | |
2 Mar 2017 | |
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