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# taz.de -- Konferenz zum Zypern-Konflikt: Immerhin kein Desaster
> Bei einer Zypern-Konferenz in Genf wird nach einem Sicherheitsabkommen
> für das Ende der Teilung gesucht. Heikel ist die Rolle der Türkei.
Bild: Demonstriert für die Wiedervereinigung: ein christlich-orthodoxer Priest…
Berlin taz | Begleitet von Appellen zur Einheit begann am Donnerstag eine
internationale Konferenz zur Lösung der Zypern-Frage. Von einem
„[1][historischen Tag]“ sprach der UN-Beauftragte für Zypern, Espen Barth
Eide.
Die Genfer Gespräche sollen ein Rahmenabkommen über die Sicherheitsaspekte
im Falle einer Überwindung der Teilung erzielen. Deshalb sind dort die
Außenminister der „Garantiemächte“ Griechenland, [2][der Türkei] und
Großbritannien vertreten. Diese Länder sollten nach einem Abkommen aus dem
Jahr 1959 die territoriale Integrität, Unabhängigkeit und Sicherheit der
Republik Zypern garantieren. Dieser Vertrag gilt formal trotz der Teilung
Zyperns im Jahr 1974 bis heute.
Bis zum Donnerstagnachmittag drangen keine Informationen aus dem
Konferenzsaal, wo neben den Außenministern und Juncker die beiden Vertreter
der Zyprioten, der Grieche Nikos Anastasiadis und der Türke Mustafa Akıncı,
unter dem Vorsitz von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zusammensaßen.
Als Hauptkonflikt gilt die Anwesenheit von etwa 25.000 türkischen Soldaten
im Nordteil.
Die Türkei verlangt eine weitere militärische Präsenz auf der Insel und
einen Schutzmachtstatus über die türkischen Zyprioten. Beides lehnen
Griechenland und die griechischen Zyprioten ab. Sollten die Verhandlungen
positiv verlaufen, ist es nach Aussage Eides möglich, dass auch der
türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der griechische
Ministerpräsident Alexis Tsipras nach Genf kommen.
## Türkischer Teil soll verkleinert werden – aber wie stark?
Am Vortag war eine dreitägige Konferenz der zypriotischen Konfliktparteien
zu Ende gegangen. Auch wenn UN-Vermittler Eide von dort erzielten
Fortschritten berichtete – in vielen Details bei der Gründung eines
gemeinsamen Bundesstaats ist man sich weiter uneins.
Immerhin geriet der Austausch von Landkarten mit Vorschlägen für die
geplanten innerzypriotische Grenze zwischen den Bundesstaaten nicht zum
Desaster. Es ist unstrittig, dass der von den Zyperntürken bewohnte
Nordteil verkleinert werden soll – nach griechischen Vorschlägen auf 28,2
Prozent, nach türkischen auf 29,2 Prozent des Territoriums.
13 Jan 2017
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## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
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