Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Jahresrückblick Berliner Galerien: Kunst im Sturzflug 2016
> Beate Scheder resümiert das Kunst-Jahr 2016 und empfiehlt zum
> Jahresabschluss Robert Lazzarini bei Dittrich & Schlechtriem.
Bild: Still aus Conglomerate's „Block 1“. Mehr dann in 2017: Block 3 steht …
[1][Robert Lazzarinis] Bilder bei [2][Dittrich & Schlechtriem] flirren
einem vor Augen. Je nach Position ist es fast schmerzhaft, länger
hinzusehen. Nur im richtigen Abstand erkennt man, dass sich hinter den
Linien Porträts einer Frau verbergen. Der Ausstellungstext verrät, um wen
es sich handelt. Es ist Sharon Tate, die von Charles Manson getötete
Schauspielerin, Ehefrau von Roman Polanski. Die Bilder entziehen sich, wie
auch die Erinnerung an Tate, gestützt lediglich von visuellem
Archivmaterial.
Ganz so schwer fällt es mir nicht, mich an die Kunst in diesem auf
vielerlei Weise denkwürdigen Jahr zu erinnern, einige Bilder haben sich
festgehakt. Zum Beispiel die von [3][Stephen G. Rhodes], der im Frühling
[4][Eden Eden], den Zweitraum von Isabella Bortolozzi zum Horrorkabinett
verbaute: Windschiefe Holzgerüste, übermalte Schilder, kaputte Puppen,
aufgespießte Gummiköpfe, Geflüchtete als Playmobilbox ergaben ein
metaphern- wie anspielungsreiches apokalyptisches Puzzlespiel.
Von der [5][Berlin Biennale], kuratiert vom Kollektiv DIS, blieben indes
eher die Diskussionen hängen, die sie auslöste, darüber nämlich, wie
kritisch, wie politisch Kunst sein kann und soll. Und ob es Sarkasmus in
Reinform ist, aalglatte Oberflächen und Annäherungen an den Kommerz zu
zeigen, anstatt Probleme zu adressieren, alternative Wege, Hoffnungen oder
gar Lösungen aufzuzeigen – oder doch vielmehr der Versuch, die Gegenwart in
ihrer Unfassbarkeit widerzuspiegeln.
Greifvögel versus Drohnen
Die Suche nach Antworten trieb auch viele Künstler_innen um. Zum Beispiel
in der [6][Galerie Wedding], deren Programm Post-Otherness-Wedding eine
echte Bereicherung der Berliner Kunstszene darstellte. Unvergessen etwa
[7][Henrike Naumann,]die in ostdeutschen Jugendzimmern nach Ursachen für
Hass und Angst forscht.
Anne Imhof, Gewinnerin des Preises der Nationalgalerie für junge Kunst,
widmete Letzterer gleich eine ganze Oper. Der zweite Akt, eine raum- wie
zeiteinnehmende Installation mit Performern, Hochseiltänzern, Greifvögeln
und Drohnen über das abgestumpfte Nebeneinander unserer Zeit, zog die
Massen in den Hamburger Bahnhof und hielt sie dort über Stunden weg im
Geschehen gebannt.
Auch mich – es war einer der Höhepunkte der [8][Berlin Art Week].
Fortsetzung folgt, wenn Imhof nächstes Jahr den deutschen Pavillon in
Venedig bespielt.
## TV Total
Apropos Fortsetzung: Noch einmal empfohlen – auch für die Feiertage – sei
[9][Conglomerate], die Online-TV-Plattform von Sol Calero, Ethan
Hayes-Chute, Derek Howard, Christopher Kline und Dafna Maimon. Zwei Folgen
sind schon online, 2017 geht es weiter!
21 Dec 2016
## LINKS
[1] http://www.robertlazzarini.com/
[2] http://www.dittrich-schlechtriem.com/
[3] http://bortolozzi.com/stephen-g-rhodes/
[4] http://eden-eden.com/
[5] http://bb9.berlinbiennale.de/de/
[6] http://galeriewedding.de/
[7] http://www.henrikenaumann.com/
[8] http://www.berlinartweek.de/de/berlin-art-week.html
[9] http://www.conglomerate.tv/
## AUTOREN
Beate Scheder
## TAGS
Kunst Berlin
Berliner Galerien
Anne Imhof
Drohnen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kontrolle von privaten Drohnen: Drohnenjagd mit Adlern
In wenigen Jahren werden allein in Deutschland mehr als eine Million
Drohnen durch die Luft surren. Die Polizei rüstet sich zur Abwehr.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.