# taz.de -- Bürgerkrieg im Südsudan: Friedenstruppe kann ins Land | |
> 4.000 weitere afrikanische Soldaten sollen helfen, einen Völkermord in | |
> dem jungen Staat zu verhindern. Die Regierung hatte sich monatelang | |
> dagegen gesperrt. | |
Bild: Sie sind schon da: Unmiss-Soldaten im Südsudan | |
JUBA/FRANKFURT ap/epd | Nach monatelangem Widerstand ist die Regierung des | |
Südsudan nun doch bereit, eine regionale Friedenstruppe ins Land zu lassen. | |
Das Kabinett von Präsident Salva Kiir habe entschieden, die von den | |
Vereinten Nationen und afrikanischen Staaten geplante Mission ohne | |
Bedingungen zu akzeptieren, berichtete die Zeitung Sudan Tribune am | |
Samstag. Dies bestätigte auch der Minister für Kabinettsangelegenheiten, | |
Martin Lomuro, der Nachrichtenagentur AP am Samstag. | |
Im Südsudan herrscht seit 2013 ein Bürgerkrieg. Nach einer Gewalteskalation | |
im Sommer hatten sich mehrere afrikanische Regierungen zur Entsendung einer | |
Eingreiftruppe bereit erklärt. | |
Mit der einstimmigen Entscheidung des Kabinetts, der Entsendung | |
zuzustimmen, vermeidet die Regierung nun eine mögliche Kraftprobe mit dem | |
Sicherheitsrat. Die US-Botschafterin bei den UN, Samantha Power, hatte | |
bereits erklärt, die USA würden ein Waffenembargo gegen das Land und | |
Sanktionen gegen seine politische Führung unterstützen. | |
Geplant ist die Entsendung einer regionalen Eingreiftruppe von 4.000 Mann. | |
Die afrikanischen Soldaten fallen unter das Kommando der UN-Mission Unmiss, | |
haben aber ein umfassenderes Mandat als die 12.000 Mann starke Unmiss. Die | |
Eingreiftruppe hat den Auftrag, die Region um die Hauptstadt Juba zu | |
sichern. | |
## Kein ausreichender Schutz der Bevölkerung | |
Den bereits im Südsudan stationierten UN-Soldaten wird vorgeworfen, | |
Zivilisten nicht ausreichend zu schützen. Die zusätzlichen 4.000 Soldaten | |
aus afrikanischen Staaten sollen ein umfassenderes Mandat erhalten und | |
Waffengewalt einsetzen dürfen. Die UN haben kürzlich vor einem Völkermord | |
im Südsudan gewarnt. | |
Die aktuelle UN-Truppe habe „nicht die ausreichende Reichweite, | |
Mannschaftsstärke oder Ressourcen, um Massengräuel zu beenden“, erklärte | |
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am 10. November. | |
Der Südsudan ist das jüngste Land Afrikas. Es wurde 2011 nach einem | |
Bürgerkrieg vom Sudan unabhängig. Ende 2013 brach ein Konflikt zwischen | |
Präsident Kiir und Rebellen unter Führung des früheren Vizepräsidenten Riek | |
Machar aus, der trotz eines Friedensschlusses nicht überwunden ist. Im Juli | |
brach vor allem in Juba neue Gewalt aus. | |
27 Nov 2016 | |
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