| # taz.de -- Kampf um Präsidentschaft in Bulgarien: Endgültige Entscheidung be… | |
| > Oppositionskandidat Radew gewinnt überraschend die erste Runde. Die | |
| > absolute Mehrheit hat er aber verfehlt, deshalb gibt es am 13. November | |
| > eine Stichwahl. | |
| Bild: Überraschung: Die meisten Stimmen bekam der Sozialist Rumen Radew | |
| Sofia afp | Der überraschende Sieg des Oppositionskandidaten Rumen Radew | |
| bei der ersten Runde der Präsidentenwahl in Bulgarien hat sich ersten | |
| Teilergebnissen zufolge bestätigt. Der für die Sozialisten ins Rennen | |
| gegangene frühere Luftwaffenkommandeur habe rund 25,7 Prozent der Stimmen | |
| erhalten, erklärte die Wahlkommission am Montag nach der Auszählung von | |
| mehr als zwei Dritteln der Stimmen. Die konservative Regierungskandidatin | |
| Zezka Zatschewa kam demnach mit 22 Prozent auf den zweiten Platz. | |
| Das von der Wahlkommission veröffentlichte Teilergebnis bestätigt die nach | |
| Schließung der Wahllokale am Sonntagabend veröffentlichten Prognosen, in | |
| den Radew bei 25 Prozent und die von Regierungschef Boiko Borissow ins | |
| Rennen geschickte Zatschewa bei 22 Prozent gelegen hatten. Da beide | |
| Kandidaten klar die absolute Mehrheit verfehlten, kommt es nun am 13. | |
| November zu einer Stichwahl. | |
| Der Sieg des Oppositionskandidaten ist eine schwere Schlappe für | |
| Regierungschef Borissow. Radew hatte im Wahlkampf vor allem auf seine | |
| Forderung nach besseren Beziehungen zu Moskau gesetzt. Der 53-Jährige | |
| sprach sich unter anderem für die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen | |
| Russland aus. | |
| Zatschewa wiederum vertrat die Linie von Borissow mit seiner Anbindung an | |
| EU und Nato. Der Regierungschef hatte vor dem Urnengang gedroht, er werde | |
| zurücktreten und vorgezogene Parlamentswahlen ansetzen, wenn seine | |
| Kandidatin im ersten Durchgang nicht gewinnen sollte. | |
| Borissow selbst hatte die Präsidentschaftswahl zum Stimmungstest für seine | |
| Gerb-Partei erklärt. Er hatte seine von heftigen Protesten gegen Korruption | |
| überschattete erste Amtszeit Anfang 2013 mit einem Rücktritt beendet, wurde | |
| jedoch Ende 2014 wiedergewählt. Unter seiner Minderheitsregierung hat sich | |
| das südosteuropäische Land politisch stabilisiert. | |
| Sollte der Ministerpräsident nun wirklich vorgezogene Parlamentswahlen | |
| ansetzen, würde dies den armen EU-Staat erneut in eine unsichere Lage | |
| stürzen. Eigentlich läuft Borissows Mandat noch bis 2018. Der Präsident hat | |
| in Bulgarien kaum politische Gewalt, sondern fast ausschließlich | |
| repräsentative Aufgaben. | |
| 7 Nov 2016 | |
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