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# taz.de -- Die Gesellschaftskritik: Kim nimmt eine Auszeit
> Kim Kardashian wurde ausgeraubt und hat es verdient – glauben zumindest
> Karl Lagerfeld und ein paar Millionen Follower.
Bild: Zeigt sich gerade weder öffentlich noch in Sozialen Netzwerken: Kim Kard…
Es ist beängstigend ruhig auf [1][Kim Kardashians Instagram-Account].
Kardashian, die vor allem durch die ununterbrochene Onlineausstellung ihres
luxuriösen Alltagslebens Ruhm erlangte, hat kein einziges Foto mehr von
sich gepostet – seit Montagmorgen.
Dem Morgen, an dem sie in einem Pariser Hotelzimmer ausgeraubt wurde, von
bewaffneten Dieben, die als Polizisten verkleidet waren und Juwelen im Wert
von 10 Millionen US-Dollar mitnahmen. Die Social-Media-Ikone war
mittendrin. Und ist seitdem offline.
Viel wurde über die Woche hinweg in den Medien gemutmaßt zu dem Raub. Gegen
Kardashians Bodyguard soll ein Insolvenzverfahren laufen, [2][meldete die
Süddeutsche Zeitung], die Forderungen beliefen sich auf über eine Million
US-Dollar. Ein Inside-Job also?
Kardashian gebe sich selbst die Schuld an dem Überfall, weil sie ihre
Klunker wenige Tage zuvor im Netz zeigte, schrieb People. Der erbeutete
Schmuck soll nur geliehen sein, heißt es bei [3][Gala.de]. Das Aus für
Kimstagram?
## Solidarität vs Mobbing
Auch Prominente meldeten sich zu Wort und verkörperten quasi die beiden
Strömungen der 85 Millionen Kardashian-Follower: Die, die Kim lieben und
die, es lieben, Kim zu hassen.
„Girls“-Star Lena Dunham etwa erklärte über ein Selfie Solidarität mit
Kardashian: „Mein Herz ist mit Kim.“ Karl Lagerfeld dagegen ätzte,
Kardashian brauche sich nicht wundern, wenn sie ihren Reichtum so zur Schau
stelle, und „andere etwas davon abhaben wollen.“
Was macht Lagerfeld nochmal? Ach ja, er designt luxuriöse Mode für reiche
Frauen. Und wie ist das jetzt nochmal, wenn Frauen Minirock tragen und
belästigt werden? Anderes Thema.
Man muss jedenfalls nicht Kardashian-Fan sein, um zu erkennen, dass das,
was Lagerfeld abzieht, Cyber-Mobbing ist. Aber vielleicht sieht man
leichter darüber hinweg, wenn sich Mobbing gegen jemanden richtet, der so
viel auf Inszenierung gibt, dass man kaum mehr das Menschliche dahinter
erkennen kann.
Das aber sollte sich spätestens nach der siebentägigen Onlineabstinenz der
sonst so exhibitionistischen Diva gezeigt haben. Der Schock sitzt sichtlich
tief. Man kann ihr nur das Beste wünschen. Denn so oder so: Das Internet
ist ziemlich öde ohne Kim.
9 Oct 2016
## LINKS
[1] https://www.instagram.com/kimkardashian/
[2] http://www.sueddeutsche.de/panorama/pascal-duvier-die-lage-fuer-kardashians…
[3] http://www.gala.de/stars/news/kanye-west-kim-kardashian-war-der-geklaute-sc…
## AUTOREN
Fatma Aydemir
## TAGS
Kim Kardashian
Karl Lagerfeld
Paris
Cybermobbing
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Familie
Harald Schmidt
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