# taz.de -- Blockupy-Protest in Berlin: Blockaden, Rangeleien und Kletterer | |
> Mit zahlreichen Aktionen hat das Blockupy-Bündnis am Freitag in Berlin | |
> protestiert. Am Abend und am Samstag soll es weitergehen. | |
Bild: Der Berliner Hauptbahnhof am Freitag: Kletteraktivisten hissten ein Block… | |
BERLIN taz | Mit zahlreichen Protestaktionen ist das kapitalismuskritische | |
Blockupy-Bündnis am Freitag in ein Demonstrationswochenende gestartet, das | |
am Freitagabend und Samstag noch fortgeführt werden soll. [1][Am Morgen] | |
hatten einige hundert Aktivistinnen und Aktivisten aus Frankfurt, Hamburg | |
und Berlin mit kleineren Straßenblockaden das Bundesarbeitsministerium und | |
das Bundesfinanzministerium in Berlin aufgesucht. Unter anderem kam es | |
dabei zu Rangeleien mit der Polizei. Diese setzte wiederholt Schlagstöcke | |
und Pfefferspray ein, um Demonstranten davon abzuhalten, zu den Ministerien | |
vorzudringen. | |
Am Bundesfinanzministerium wurde ein Teil der Demonstranten vorübergehend | |
festgesetzt. Anschließend wurden laut Blockupy-Angaben rund 50 Personen in | |
Gewahrsam genommen, einige Dutzend Demonstranten seien verletzt worden, | |
teilte das Bündnis mit. Am späten Nachmittag lösten sich die überschaubaren | |
„Blockaden“ wieder auf. Sie hatten zwar den Straßenverkehr für eine Weile | |
blockiert, die Arbeit der Ministerien aber nicht tangiert. | |
Mit zahlreichen weiteren Protestaktionen in Berlin begleiteten | |
AktivistInnen den Aufruf am Freitag. Am Berliner Hauptbahnhof hissten | |
Kletteraktivisten ein Blockupy-Banner. Auch in einem Einkaufszentrum am | |
Potsdamer Platz demonstrierte eine Gruppe von Aktivisten. | |
Am Nachmittag demonstrierten Blockupy-Aktivisten auch am Roten Rathaus in | |
Berlin gegen „den schmutzigen Flüchtlingsdeal mit der Türkei“. Zeitgleich | |
wollte ein Boot von Aktivisten der klimapolitischen Kampagne „Ende Gelände“ | |
vor einem Vattenfall-Kraftwerk an der Spree demonstrieren. Die | |
Wasserschutzpolizei versperrte den Aktivisten allerdings die Zufahrt. | |
## Weniger Teilnehmer als erwartet | |
Die Proteste, die klein ausfielen und deutlich hinter den Erwartungen der | |
Organisatoren zurückgeblieben waren, sind Teil eines bundesweiten | |
„Aktionswochenendes gegen Rassismus, Abschottung und Ausgrenzung“. | |
Insgesamt beteiligten sich mehrere Hundert Menschen an den Protestaktionen, | |
das Blockupy-Bündnis sprach von tausend UnterstützerInnen. | |
In einer Pressemitteilung heißt es: „Nach dem Rechtsruck in Europa, nach | |
dem Aufstieg der AfD, nach Tausenden Toten im Mittelmeer, nach | |
Abschiebungen und nach den jüngsten Verschärfungen der Hartz-IV-Bezüge | |
haben wir heute deutlich gemacht: Wir lassen die soziale Frage nicht rechts | |
liegen.“ | |
Für den Samstag ruft das Demonstrationsbündnis nun zu einer Teilnahme an | |
einer Demonstration gegen Rechts auf. Dann will ein breites Bündnis von | |
antirassistischen Initiativen, den Naturfreunden und verschiedenen Partei- | |
und Gewerkschaftsorganisationen ab 14 Uhr vom Berliner Adenauerplatz zur | |
Parteizentrale der rechtspopulistischen AfD ziehen, um dort gegen | |
Rassismuss und Fremdenhass zu demonstrieren. | |
2 Sep 2016 | |
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## AUTOREN | |
Martin Kaul | |
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