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# taz.de -- Kolumne Berliner Galerien: Die Sorge um das Objekt
> Am 9. September eröffnet die KGB-Kunstwoche, unter anderem mit Susanne
> Kriemanns Ausstellung „ich bin, varim, je suis Abendrot“.
Bild: „Rest um Rest, gepresst, seit 2003“, Sammlung aus Pressobjekten in St…
Nach ihrer „Choregraphy for Crane“ bei der Berlin Biennale diskutierten die
Künstlerin [1][Lindsay Lawson] und die Kranführerin Erika Eiffel (die schon
alles war: Japanische Schwertkämpferin, olympische Bogenschützin) letztes
Wochenende im KW über „Objectum Sexuality“, also jener Liebe für Objekte,
die ihnen in der Tradition des Animismus eine eigene Präsenz als fühlende
Wesen zuerkennt und insbesondere in Objekten, die geometrische Winkel
enthalten, Energiefelder wahrnimmt.
Wie Energie überhaupt entsteht und auch mit dem eigenen Körper erzeugt
werden kann, erprobt Zara Morris am Samstag mit Jugendlichen im Workshop
„Experimente mit Licht“ in der [2][Galerie am Körnerpark].
Der Workshop begleitet [3][Susanne Kriemanns] Ausstellung „ich bin, varim,
je suis Abendrot“, die am Freitag im Rahmen der [4][KGB-Kunstwoche]
eröffnet. Die Fotografin arbeitet hier mit dem für ihr Medium so
entscheidenden Faktor Licht: Um die von ihr zusammengetragenen Objekte
„zwischen Urzeit und Zukunft“, inklusive Mammutknochen, zu beleuchten,
bedient das Publikum eine Kurbel.
Die Kunstwoche der kommunalen Galerien findet dieses Jahr wieder mit vier
Tagen Vorsprung zur [5][Berlin Art Week] statt, inklusive Artist Walks und
den berühmten Berliner Kaffeefahrten der Kunst, den KGB-Bustouren (9. – 18.
9., Anmeldung zu den Bustouren bis 9. 9.: [email protected]).
Eine der Haltestellen ist „Collective“, die Ausstellung zum Kunstpreis 2016
des [6][Haus am Kleistpark]. [7][Stephanie Hannas] sprechender
Einkaufstrolley gibt Ratschläge, die Malerei „Tick, Trick und Track“ des
Preisträgers [8][Marc von der Hocht] abstrahiert auf 2 x 5 Metern
Asphaltstraßen und Autos und ist selbst aus Lack gesprüht. Comichaft auch
[9][Aaron Rahes] „Pflasterjunge“, der wie ein großäugiger Ringkämpfer mit
Heftpflastern und anderen Bildelementen zusammengehalten wird.
Sehr sorgsam erarbeitet ist [10][Esther Ernsts] „Rest um Rest, gepresst,
seit 2003“, eine Sammlung persönlicher Objektreste des Alltags. Jedes
Konglomerat – sei es eine verrostete Teppichmesser-Klinge, Faserrisse in
einem Uhrband oder die Lochstellen eines Ringblocks – ist katalogisiert, in
Bleistift am unteren Bildrand skizziert und liebevoll hinter Glas
aufbereitet.
Den Abschluss der KGB-Kunstwoche bildet Ende nächster Woche die
hyperakustische „Nacht der Künstler*innenbands“, bei der
[11][planningtorock] als „One-Woman-Multi-Media-Projekt“ zugegen ist.
Mensch und Medium sind eben eins. Erika Eiffel wüsste über diese redundante
Erkenntnis sicher zu lächeln (Programm: [12][www.kgberlin.net]).
Dieser Text erscheint im taz.plan. Mehr Kultur für Berlin und Brandenburg
immer Donnerstags in der Printausgabe der taz
7 Sep 2016
## LINKS
[1] http://www.lindsaylawson.com/
[2] http://kultur-neukoelln.de/galerie-im-koernerpark-ausstellung.php
[3] http://www.susannekriemann.info/
[4] http://kgberlin.net/kgb-kunstwoche-2016/
[5] http://www.berlinartweek.de/de/berlin-art-week.html
[6] http://www.hausamkleistpark.de/index.php/haus-am-kleistpark/ausstellungen-h…
[7] http://www.stephaniehanna.de/
[8] http://marcvonderhocht.de/
[9] http://www.aaron-rahe.com/
[10] http://www.esther-ernst.com/
[11] http://kgberlin.net/kgb-sounds-2/
[12] http://kgberlin.net/kgb-kunstwoche-2016/
## AUTOREN
Noemi Molitor
## TAGS
Berliner Galerien
Kunst
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