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# taz.de -- Kampf um Aleppo in Syrien: Luftangriff trifft Flüchtlingslager
> Bei mehr als 40 Luftangriffen in der Region Aleppo sterben erneut
> Zivilisten. US-Präsident Obama kritisiert, Russland unterstütze die
> Belagerung der Stadt.
Bild: Kaputte Zelte im Flüchtlingslager in der Nähe Aleppos
Damaskus/Washington ap/dpa | Bei einem Luftangriff in der Nähe der
[1][umkämpften nordsyrischen Metropole Aleppo] ist nach Angaben von
Beobachtern ein Flüchtlingslager getroffen worden. Mindestens zwei Kinder
seien dabei getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte am Donnerstag mit. Bilder und Videos zeigen ausgebrannten
Gestänge mindestens eines Zeltes. Nach Angaben von Aktivisten lebten 115
Familien in dem Lager im Umland von Aleppo.
Insgesamt habe es erneut mehr als 40 Luftangriffe in Aleppo und der
Umgebung gegeben, berichteten die Menschenrechtsbeobachter. Mindestens 16
Zivilisten seien bei Angriffen auf die eingekesselten Viertel im Osten der
belagerten Stadt getötet worden.
Zugleich gingen die heftigen Kämpfe zwischen den Regierungstruppen von
Syriens Staatschef Baschar al-Assad und Aufständischen an den Rändern der
Stadt weiter. Rebellen unter Führung islamistischer Gruppen versuchen seit
dem Wochenende, die Belagerung Aleppos zu durchbrechen und blockierte
Versorgungsrouten wieder freizukämpfen.
Russland, das an der Seite Assads kämpft, warf syrischen Aufständischen
jetzt vor, bei einem Angriff auf ein von den Regierungstruppen
kontrolliertes Viertel im Osten von Aleppo Giftstoffe eingesetzt zu haben.
Bei der Attacke am Dienstag seien sieben Menschen getötet und 23 verletzt
worden, sagte Sergej Tschwarkow vom Verteidigungsministerium in Moskau.
Er machte die Gruppe Nur al-Din al-Senki dafür verantwortlich. Russland
habe die USA informiert, sagte Tschwarkow. Die Miliz hatte in der
Vergangenheit auch von den USA Unterstützung erhalten. Mitglieder der
Gruppe sollen im vergangenen Monat bereits einen 12-jährigen Jungen
enthauptet haben.
## Kritik aus den USA
Derweil hat US-Präsident Barack Obama Russlands Hilfe für die syrischen
Regierungstruppen im Bürgerkrieg kritisiert. Moskaus Aktionen weckten
ernsthafte Zweifel an dessen Bekenntnis zu einer Deeskalation, sagte Obama
im Pentagon in Washington. Kritik äußerte er an der russischen
Unterstützung der Belagerung bewohnter Gebiete durch syrische
Regierungstruppen, etwa in Aleppo.
Obama äußerte sich am Donnerstag (Ortszeit) nach einer Sitzung mit seinem
Nationalen Sicherheitsrat. Auf der Tagesordnung stand unter anderem das
Vorgehen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und Syrien und der
Anti-Terror-Kampf.
In diesem Punkt nahm Obama den Kreml in die Pflicht. Russland müsse zeigen,
dass ihm an einer Minderung der Gewalt und einem Fokus auf dem Kampf gegen
die Terrormiliz Islamischer Staat und anderen Extremistengruppen gelegen
sei. Doch habe es Moskau dazu bislang an den nötigen Schritten vermissen
lassen.
Zuletzt war eine ausgeweitete Militärkooperation zwischen den USA und
Russland im Gespräch, die unter anderem den Austausch von
Geheimdienstinformationen zu Syrien vorsehen könnte. Doch Skeptiker
befürchten, dass Moskau amerikanische Informationen für eine weitere
Unterstützung der Assad-Regierung nutzen könnte.
Gleichwohl würden die USA weiter versuchen, zur Verminderung der Gewalt mit
Russland zusammenzuarbeiten, sagte Obama. Auf die Frage, warum er dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf die mögliche
Kooperation vertraue, entgegnete der US-Präsident: „Ich bin mir nicht
sicher, dass wir den Russen und Wladimir Putin trauen können, daher müssen
wir sie testen.“
Die sich verschlechternde Lage in Syrien mache es zwingend, dass Russland
jetzt demonstriere, dass es ihm ernst sei, sagte Obama. Sollte dies nicht
passieren, würde sich „Russland ganz klar als unverantwortlicher Akteur auf
der Weltbühne zeigen, der ein mörderisches Regime unterstützt und sich
dafür auf internationaler Bühne wird verantworten müssen.“
## Mehr Syrer in den Staaten
Wie das US-Außenministerium mitteilte, haben die USA die Aufnahme syrischer
Flüchtlinge in den vergangenen Monaten beschleunigt. Sie seien ihrem Ziel,
dieses Jahr die Marke 10 000 zu erreichen, viel näher gekommen.
Demnach wurden bis zum 4. August 7.905 Syrer aufgenommen. In den ersten
acht Monaten des Fiskaljahres, das in den USA jeweils am 1. Oktober
beginnt, seien es nur 2.805 Flüchtlinge gewesen, sagte Ministeriumssprecher
Mark Toner.
5 Aug 2016
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