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# taz.de -- Abwasserexperte zu Starkregen: „Wenn es regnet, ist es zu spät“
> Überflutete Straßen und Gebäudeschäden – beim Umgang mit Starkregen
> fordert Abwasserexperte Otto Schaaf mehr Vorsorge.
Bild: „Die Kommunen haften für den normalen Betrieb aber nicht für Extremer…
Durch den Klimawandel wird es in Deutschland häufiger und
intensiver regnen – wie reagieren die Abwasserbetriebe?
Otto Schaaf: Wir sind gefordert und entwickeln
wasserwirtschaftliche Gegenstrategien. So unterscheiden wir
zwischen Neubau- und Altbaugebieten. Bei Neubaugebieten können
wir in der Planung eingreifen: Wir schließen uns mit
Landschaftsplanern und Architekten kurz, damit Risikogebiete,
wie zum Beispiel Senken, nicht bebaut werden. Beim Bestand können wir
weniger tun.
Sie fordern, dass Gebäudeeigentümer selbst vorsorgen. Was sollen
sie machen?
Wenn der Regen kommt, ist es zu spät. Sie können aber Schutzschwellen
vor Garageneinfahrten bauen oder niedrige Mauern errichten, die
Oberflächenwasser zurückhalten. Sie müssen allerdings
berücksichtigen, dass das die Barrierefreiheit verschlechtern
kann. Wir haben dazu Broschüren erstellt und geben praktische
Hinweise, wo es Schwachstellen gibt.
Woher weiß man, wie hoch das Risiko ist, persönlich betroffen zu
sein?
Es werden Risikokarten für Städte und Gemeinden erstellt. Damit
ist eine erste Risikoeinschätzung möglich. Es ist schwierig,
punktuelle Vorhersagen zu machen. Deshalb sollte jeder
vorsorgen.
Bei Schäden durch Starkregen wird auch die Frage nach der Haftung durch die
Kommunen diskutiert. Wer haftet für die entstandenen Schäden?
Die Kommunen sind für die Abwasserbeseitigung verantwortlich. Sie haften
für den normalen Betrieb aber nicht für Extremereignisse wie die
Starkregenfälle in den letzten Wochen. Deshalb muss der Eigentümer selber
für die Schäden aufkommen. Für den Eigentümer kann daher eine
Elementarversicherung denkbar sein. Aber wie gesagt auch da sind
Vorsorgemaßnahmen essentiell.
In Städte, wie zuletzt in Berlin, führt Starkregen zu schweren Schäden –
wie kann dies in Zukunft verbessert werden?
Das kann nur geschafft werden, wenn die Gefahr von Starkregen bei allen
Stellen in der Stadt, die einen Beitrag zur Risikominderung leisten
könnten, eine größere Rolle spielt. Es muss mehr miteinander kommuniziert
und kooperiert werden. So können beispielsweise Flächenplanungen dem
Klimawandel besser angepasst werden.
31 Jul 2016
## AUTOREN
Jonas Achorner
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Kommunen
Abwasser
Regen
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