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# taz.de -- Kommentar Banking per Smartphone: Warten auf den Virus
> Wenn immer mehr Geldtransaktionen über das Smartphone laufen, ist das
> praktisch. Das ist es auch für Angreifer.
Bild: Machen die gerade eine Überweisung? Oder spielen sie doch nur Pokemon Go?
Das Geld auf dem Girokonto weg, der Dispo ausgereizt. Und das nur, weil man
sich auf dem Smartphone, mit dem man sein Konto verwaltet,
unpraktischerweise einen Trojaner eingefangen hat. Ein Albtraum? Ja.
Unrealistisch? Weniger, als es klingt. Denn mit den neuen Akteuren, die
derzeit in den Bankensektor drängen, nimmt auch das Banking per Smartphone
zu. Aber leider nicht die Sicherheit der Geräte – und das ist ein Problem.
Dabei sind die neuen Akteure erst einmal ein Fortschritt. Gerade die
etablierten Banken sind nicht unbedingt dafür bekannt, auf Kundenwünsche
einzugehen, Probleme schnell und unbürokratisch zu lösen und zwischendurch
mal zu lächeln. Es gibt also durchaus eine Marktlücke, die alternative
Anbieter besetzen könnten.
Doch die neuen Akteure setzen nicht auf das Filialmodell, das zwar bewährt,
aber eben auch teuer ist, sondern aufs Mobile. Und da vor allem auf das
Smartphone. Dabei handelt es sich allerdings um ein Gerät, das unglaublich
schlecht abgesichert ist.
Es reicht ein Blick auf das am weitesten verbreitete Betriebssystem
Android: Die aktuellste Android-Version 6.0 ist, Stand Anfang Juli, auf
gerade mal gut 13 Prozent der genutzten Android-Geräte installiert. Etwas
mehr als ein Drittel der Nutzer verwenden immerhin eine 5er Version. Doch
der größte Teil der Android-Nutzer hat ein veraltetes Betriebssystem auf
dem Telefon, bei denen es bekannte Sicherheitslücken gibt. Virenscanner?
Haben häufig selbst Lücken. Nicht die beste Voraussetzung dafür, aufs
mobile Banking zu setzen.
Wer das ändern könnte, wären die Gerätehersteller. Sie müssten regelmäßi…
Updates zur Verfügung stellen. Macht aber kaum einer. Schließlich ist es
attraktiver, ein neues Telefon zu verkaufen. Kapitalismuslogik. Ob sie wohl
dafür haftbar sind, wenn der erste Trojaner das Konto über die
Sicherheitslücke abräumt? Wahrscheinlich wäre das der einzige Anreiz für
sie, etwas zu ändern.
26 Jul 2016
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Verbraucherschutz
Smartphone
Banken
Digitalisierung
Smartphone
GLS-Bank
Banken
Datenschutz
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