Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Siedlungsbau im Westjordanland: Israel genehmigt 560 Wohnungen
> Israel billigt umstrittene Neubauten im Westjordanland. Das dürfte
> Konflikte schüren. In Ost-Jerusalem sind auch Wohnungen für Palästinenser
> geplant.
Bild: Hier sind neue Bauten geplant: in der Siedlung Maale Adumim nahe Jerusalem
JERUSALEM afp | Die israelische Regierung hat den umstrittenen Bau von 560
weiteren Wohnungen in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland genehmigt.
Ein Sprecher der Siedlung Maale Adumim sagte der Nachrichtenagentur AFP am
Montag, eine entsprechende Entscheidung hätten Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Avigdor Lieberman getroffen.
Sie sei dem Bürgermeister von Maale Adumim am Sonntag übermittelt worden.
Medienberichten zufolge genehmigte die israelische Regierung auch die
Planung von 240 neuen Wohnungen in Siedlungen in Ost-Jerusalem. Auch 600
Wohnungen für Palästinenser im Ost-Jerusalemer Bezirk Beit Safafa seien
genehmigt worden. Die Büros von Netanjahu und Lieberman wollten zu den
Angaben nicht Stellung nehmen.
Der Beschluss zur Erweiterung der östlich von Ost-Jerusalem gelegenen
Siedlung Maale Adumim dürfte die Spannungen zwischen Israels und
Palästinensern weiter anheizen. Israel und die Palästinensergebiete werden
seit Oktober von einer Gewaltwelle erschüttert, bei der bislang mehr als
210 Palästinenser, mehr als 30 Israelis und vier Ausländer getötet wurden.
Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene
oder mutmaßliche Attentäter, die zumeist Messer, teils aber auch
Schusswaffen oder Autos für ihre Angriffe nutzten.
Zwei Attentate auf Israelis in der vergangenen Woche im Westjordanland
führten zuletzt zu einer Reihe von israelischen Vergeltungsmaßnahmen. Am
Donnerstag erstach ein Palästinenser eine 13-jährige Siedlerin im
Westjordanland im Schlaf, tags darauf schoss ein Palästinenser auf das Auto
einer Siedlerfamilie und tötete dabei einen 48-jährigen Insassen. Israel
riegelte daraufhin die Stadt Hebron ab und schränkte die Überweisung von
Steuern an die Palästinensische Autonomiebehörde ein.
Die israelische Siedlungspolitik wird international immer wieder
kritisiert. Erst in der vergangenen Woche veröffentlichte das
Nahost-Quartett aus UNO, EU, USA und Russland einen Bericht, in dem der Bau
jüdischer Siedlung im besetzten Westjordanland als ein Haupthindernis für
einen israelisch-palästinensischen Friedensprozess bezeichnet wird.
4 Jul 2016
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Israel
Westjordanland
Palästinenser
Siedlungen
Israel
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Palästinenser
Israel
Israel
Israel
Israel
Israel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Illegale Siedlungen im Westjordanland: Schlappe für Netanjahu
Israel will illegale Siedlungen im Westjordanland legalisieren.
Ministerpräsident Netanjahu wollte die Abstimmung hinauszögern.
Jüdische Siedlung soll legalisiert werden: Israel will Land beschlagnahmen
Seit vielen Jahren gibt es Streit um eine Siedlung im Westjordanland. Jetzt
will Israel Bauland auf palästinensischem Grund beschlagnahmen.
Gewalt im Westjordanland: Israel zerstört Palästinenserhäuser
Laut Israel ist der Häuserabriss eine Antwort auf einen im Juni verübten
Anschlag in Tel Aviv. Das Vorgehen im Westjordanland stößt auf Kritik.
Israel verabschiedet umstrittenes Gesetz: Rauswurf von Abgeordneten möglich
Wegen Anstachelung zu Rassismus oder Gewalt können Abgeordnete jetzt
ausgeschlossen werden. Kritiker glauben, das Gesetz ziele auf arabische
Abgeordnete ab.
Konflikt in Israel und Palästina: Netanjahu will noch mehr Härte
Die Stimmung heizt sich wieder auf. Anschläge provozieren Israel. Die
Antwort: neue „aggressive Maßnahmen“ und wieder Bomben auf den
Gazastreifen.
Konflikt zwischen Israel und Palästina: Palästinenser ersticht Mädchen
Neben der 13-Jährigen wurden in Netanya auch ein Mann und eine Frau
angegriffen. Unterdessen rief das Nahost-Quartett dazu auf, den
Siedlungsbau zu stoppen.
Nahost-Konflikt: Israel zerstört Haus im Westjordanland
Zur Abschreckung haben Soldaten das Haus eines mutmaßlichen
palästinensischen Attentäters abgerissen. Er soll im Januar eine Siedlerin
erstochen haben.
Palästinensischer Anschlag in Tel Aviv: Israel riegelt Grenzübergänge ab
Nach dem tödlichen Anschlag auf vier Israelis ergreift Israel nun harte
Maßnahmen. Die Einreise aus Gaza und dem Westjordanland ist kaum noch
möglich.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.