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# taz.de -- Zwei Raketentests in Nordkorea: Sie provozieren wieder
> Erneut hat Nordkorea zwei Mittelstreckenraketen über dem Japanischen Meer
> abgefeuert. USA, Südkorea und Japan verstehen das als „klaren Akt der
> Provokation“.
Bild: Soldaten in Südkorea am 22. Juni, kurz zuvor hat Nordkorea zwei Mittelst…
SEOUL dpa | Trotz harter internationaler Sanktionen hat Nordkorea
übereinstimmenden Angaben zufolge zwei weitere Mittelstreckenraketen in
Richtung Japanisches Meer abgefeuert. Beim ersten Versuch am Mittwoch ging
Südkoreas Militär von einem Fehlschlag aus, die Rakete soll nach 150
Kilometern in der Luft explodiert sein.
Die zweite Rakete sei etwa 400 Kilometer weit geflogen, teilte ein Sprecher
des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Nordkorea waren in diesem Jahr
bereits mehrere Tests mit Raketen des Typs Musudan misslungen. Die USA,
Südkorea und Japan verurteilten die beiden neuerlichen Raketentests als
Provokation.
Südkoreas Militär ging davon aus, dass es sich auch bei den am Mittwoch von
der Ostküste abgeschossenen Raketen um Musudan-Modelle handelt. Ob der
zweite Test erfolgreich gewesen sei, werde noch analysiert, hieß es. Eine
Mittelstreckenrakete kann Tausende Kilometer weit fliegen. Mehrere
UN-Resolutionen untersagen dem kommunistischen Regime in Pjöngjang solche
Tests mit ballistischer Raketentechnik.
Neue Raketentests durch Nordkorea waren von den Nachbarländern nach den
früheren Fehlschlägen erwartet worden. Südkorea geht davon aus, dass der
Norden seit April [1][insgesamt sechs Tests mit Musudan-Raketen]
unternommen hat. Diese waren den Angaben zufolge entweder schon beim Start
oder später in der Luft explodiert.
Bei den jüngsten Tests seien die Raketen „über dem Japanischen Meer
verfolgt worden, in das sie nach ersten Anzeichen auch abgestürzt sind“,
teilte das Strategische Kommando der USA mit. Eine Gefahr für Nordamerika
habe nicht bestanden.
## Nordkorea zur Rechenschaft ziehen
Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Mittelstrecken- und
Langstreckenraketen, die einen atomaren Sprengkopf tragen können. Mit einer
geschätzten Reichweite von 3.000 bis 4.000 Kilometern könnte eine Musudan
theoretisch Japan und die US-Pazifikinsel Guam treffen.
Die Spannungen in der Region haben sich seit einem nordkoreanischen
Atomtest im Januar – dem insgesamt vierten des Landes – und dem
umstrittenen Start einer Weltraumrakete deutlich erhöht. Der
UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang im März verschärft.
Südkoreas Vereinigungsministerium bezeichnete die jüngsten Raketentests als
„klaren Akt der Provokation“.
Mit seinen Raketentests verstoße Nordkorea gegen Resolutionen des
UN-Sicherheitsrats, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, John
Kirby. „Diese Provokationen verstärken nur die Entschlossenheit der
internationalen Gemeinschaft, gegen die verbotenen Aktivitäten der
Volksrepublik vorzugehen.“ Das Regime in Pjöngjang müsse „für diese
provokanten Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden“.
Japans Regierung legte laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo nach
den Raketentests in scharfer Form Protest bei Nordkorea ein. Nordkoreas
Verhalten könne nicht toleriert werden, wurde Ministerpräsident Shinzo Abe
zitiert.
22 Jun 2016
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