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# taz.de -- Einsatz von Awacs-Flugzeugen geplant: Nato soll Kampf gegen IS unte…
> Eine direkte Beteiligung der Nato am Kampf gegen den „Islamischen Staat“?
> Dagegen gab es lange Widerstand. Nun haben sich die USA offensichtlich
> durchgesetzt.
Bild: Soll zum Einsatz kommen, aber nicht über Syrien und dem Irak: Awacs-Aufk…
BRÜSSEL dpa | Die Nato plant nun doch eine direkte Unterstützung der
internationalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die
Verteidigungsminister der Bündnisstaaten wollen an diesem Mittwoch den Weg
für den Einsatz von Awacs-Flugzeugen ebnen. Die mit moderner Radar- und
Kommunikationstechnik ausgestatteten Spezialmaschinen könnten für die
US-geführte Anti-IS-Koalition den Luftraum über Syrien und dem Irak
überwachen. Zudem ist denkbar, dass sie als fliegende Kommandozentralen
eingesetzt werden.
Vor allem das Auswärtige Amt in Berlin hatte sich lange klar gegen die von
den Amerikanern erbetene Nato-Beteiligung am Kampf gegen den IS
ausgesprochen. Als Grund wurde genannt, dass ein Bündnisengagement die
Friedensbemühungen im Syrien-Konflikt erschweren könnte.
Eine Kompromisslösung sieht nun vor, dass die Awacs-Flugzeuge nicht direkt
über Syrien oder dem Irak fliegen, sondern aus dem türkischen oder
internationalem Luftraum heraus Unterstützung für die US-geführte Koalition
leisten.
Zuvor war lediglich geplant worden, den USA Awacs-Maschinen für Einsätze
außerhalb des Anti-IS-Kampfes zur Verfügung zur stellen. Die Amerikaner
hätten dann wiederum eigene Awacs-Flugzeuge verstärkt über Syrien und dem
Irak eingesetzt. Diese Lösung wurde letztlich aber als unnötig kompliziert
verworfen.
## Deutsche Soldaten an Bord?
Sollte der neue Bündniseinsatz wie geplant nach dem Sommer beginnen, würden
aller Voraussicht nach auch deutsche Soldaten zum Einsatz kommen. Die
Bundeswehr stellt nach eigenen Angaben rund ein Drittel der
Besatzungsmitglieder für die aus 16 Flugzeugen bestehende Awacs-Flotte der
Nato.
Dass für die Beteiligung an Awacs-Flügen in internationalem oder türkischem
Luftraum ein neues Bundestagsmandat notwendig wird, gilt als
unwahrscheinlich. Deutschland unterstützt die Anti-IS-Koalition schon heute
mit Tornado-Aufklärungsjets und einem Tankflugzeug. Zudem werden kurdische
Anti-IS-Kämpfer mit Waffen beliefert.
Am ersten Tag eines zweitägigen Treffens in Brüssel wollen die
Verteidigungsminister der Nato-Staaten an diesem Dienstag die jüngsten
Aufrüstungspläne für Osteuropa voranbringen. Nach Angaben von
Generalsekretär Jens Stoltenberg ist vorgesehen, mehrere Tausend Soldaten
nach Polen und in die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland zu
schicken. Pro Land soll ein multinationaler Verband in robuster
Bataillonsstärke zur Verfügung gestellt werden. Dies entspricht laut
US-Angaben 800 bis 1000 Soldaten.
## Neue Abschreckung
Die geplanten Beschlüsse sind Teil der Vorbereitungen für den Nato-Gipfel
am 8. und 9. Juli in Warschau. Dort soll ein ganzes Paket neuer
Abschreckungsmaßnahmen präsentiert werden, die Reaktion auf die
Ukrainekrise und die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin
sind. Vor allem die nordöstlichen Bündnisstaaten wie Polen und die
baltischen Länder fühlen sich vom Kurs des Kremlchefs bedroht.
Beim Gipfel sollen auch die Details der geplanten Nato-Unterstützung für
die Anti-IS-Koalition beschlossen werden. Noch offen ist beispielsweise,
welche Aufgaben die Awacs-Besatzungen ganz genau übernehmen sollen.
14 Jun 2016
## TAGS
Nato
Awacs
„Islamischer Staat“ (IS)
USA
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
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