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# taz.de -- Streit bei der Hans-Böckler-Stiftung: Kampf ums Geld
> Die Böckler-Stiftung will ihre Mittel zur Studienförderung erneut kürzen.
> Die Stipendiaten protestieren und sollen jetzt in die Budgetplanung
> einbezogen werden.
Bild: Weniger Shoppen für Hans-Böckler-Stipendiaten und VW ist dran schuld?
Berlin taz | Die Hälfte aller Schlüsselqualifikationsseminare soll
gestrichen, Reisespesen eingedampft und kostenlose Publikationen
abgeschafft werden. Die Mittel zur Studienförderung bei der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sollen nach Informationen der taz
offenbar massiv gekürzt werden. Dazu plant die Geschäftsführung der
Böckler-Stiftung einen Umbau der Referate und Personalabbau in der
Abteilung Studienförderung. Die gewählte Vertretung der Stipendiaten, das
Bundeskollektiv (BuKo), spricht von „Kürzungswahnsinn“ und organisiert
Proteste.
Man sei „überrascht und schockiert“ gewesen – „es kann nicht Jahr für…
Kürzungen geben“, heißt es in einem Video auf der Facebook-Seite des BuKos.
Seit dem 12. Juni machen die Stipendiaten deshalb mobil, organisieren
Proteste, schreiben Gewerkschaften und haben eine Online-Petition
gestartet, die bis Donnerstagmittag über 1.700 Personen gezeichnet hatten.
Mit Erfolg: Auf der Vorstandssitzung am Freitag wolle der Vorstand der
Böckler-Stiftung nicht über den Haushalt der Stiftung entscheiden, teilte
Stiftungssprecher Rainer Jung der taz am Donnerstag mit. Dies geschehe aber
immer im Herbst, so Jung. Stattdessen erarbeite man gerade „mit allen
Beteiligten einen Budgetentwurf für das nächste Haushaltsjahr.“
Vertreter des BuKos hatten dagegen vor zwei Wochen in einer Mail an die
Stipendiaten geschrieben, dass der Vorstand die Kürzungen am heutigen
Freitag beschließen würde. Am Donnerstag wollten sie sich dazu nicht
öffentlich äußern, um nicht die „bisherigen Bemühungen zunichte zu machen…
Kürzungen wegen VW-Krise?
Es ist indes nicht das erste Mal, dass die Böckler-Stiftung ihren
Stipendiaten die Mittel kürzt. 2014 war dem BuKo das Budget verringert
worden, 2015 waren unter anderem Förderzeiten und Aufwandsentschädigungen
bei Promovierenden gekürzt worden.
Warum die Mittel dieses Mal gekürzt werden ist unklar. Jung äußerte sich
dazu nur vage: „Wie alle Stiftungen in Deutschland muss die
Hans-Böckler-Stiftung Ausgaben und Einnahmen in Balance halten. Das ist in
der gegenwärtigen Situation eine Herausforderung für die Geschäftsführung
einer jeden Stiftung.“ Gemeint sei damit die Niedrigzinsphase, so Jung.
Auf der Facebook-Seite des Bundeskollektiv heißt es aber auch, dass die
Stiftung ihre Rücklagen erhöhen müsse und man unter dem Abgasskandal bei VW
leide. Die Stiftung finanziert sich auch über Abgaben von
Arbeitnehmervertretern in Aufsichtsräten. Das BuKo schreibt auf Facebook
allerdings: „Wir wissen, dass die Geschäftsführung schon seit längerer Zeit
Kürzungen innerhalb der Abteilung Studienförderung geplant hat und sie nun
mit ihrer Begründung umsetzen möchte.“
24 Jun 2016
## AUTOREN
Felix Hackenbruch
## TAGS
Hans-Böckler-Stiftung
Studierende
Stiftung
Mindestlohn
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